John Morton Blum: "Years of war, 1941-1945 (From the Morgenthau diaries)

Auszug hieraus: "Deutschland ein Ackerland"

John Morton Blums Buch "Deutschland ein Ackerland" liegen die in der Franklin-Delano-Roosevelt-Bibliothek, New York, lagernden Tagebücher und Aufzeichnungen Morgenthaus zugrunde, die dieser selbst autorisiert hat. Blum schrieb das Buch mit Genehmigung und unter Mithilfe Morgenthaus, der auch bei Erläuterungen und Ergänzungen behilflich war, sodass sichergestellt war, dass die Textstellen nicht aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt wurden. 

Blum gibt Stellen aus Morgenthaus Aufzeichnungen wieder: „Wenn wir die Ruhr stillegen, werden die Minen und Zechen Englands auf Jahre florieren“ (31. August 1944). „Wir würden der Wirtschaft Englands damit einen großen Dienst erweisen.“ (2. September 1944). „Was aus den Deutschen wird, ist mir egal ... Ich bin dafür, dass das alles erst einmal vernichtet wird. Dann können wir uns über die Bevölkerung den Kopf zerbrechen.“ (4. September 1944). „Ich würde nicht davor zurückschrecken, unsere Empfehlungen so unbarmherzig zu machen, wie es nötig ist, um unsere Ziele zu erreichen.“ (Ende August 1944). 

Blum bezeichnet die „Zerstörung der Ruhr“ als Kernpunkt des Morgenthau-Planes. Morgenthau: „Diese Burschen (die Deutschen) sind ja so schlau und solche Teufel. Bevor man sich’s versieht, haben sie wieder ein Heer, das marschiert. Ich weiche keinen Zoll zurück. Natürlich ist es ein ungeheures Problem. Sollen die Deutschen es lösen. Warum zum Teufel soll ich mir den Kopf zerbrechen, was mit ihnen passiert. Die Lösung scheint schrecklich, unmenschlich, grausam zu sein. Ich denke an die Zukunft meiner Kinder und Enkel und will nicht, dass diese Bestien wieder Krieg führen. Ich weiss keinen andern Weg als die Sache im Kern zu treffen, und das ist das Ruhrgebiet.“ (4. September 1944). Morgenthau erwähnt Roosevelts Bemerkung vom 19. August 1944 : „Wir müssen mit den Deutschen hart sein. Das heißt mit dem deutschen Volk, nicht nur mit den Nazis. Wir müssen sie entweder kastrieren oder so mit ihnen verfahren, dass sie nicht länger Menschen zeugen, die so wie bisher weitermachen.“

Blum zog auch die Unterlagen des US-Kriegsministers Henry L. Stimson aus der Bibliothek der Yale University New Haven, Connecticut, heran, der am 4. September 1944 äußerte: „..., dass die Zerstörung eines so grossen Teils der deutschen Industrie für 30 Millionen Menschen den Hungertod bedeuten würde.“ In einem Memorandum an Roosevelt vom 25. August 1944 schrieb Stimson: „Ich kann mich auch damit nicht einverstanden erklären, dass wir die Deutschen auf das Existenzminimum setzen. Damit würden sie im Zustand der Sklaverei leben ... Ein solcher Plan müsste Spannung und Widerstand erzeugen, die den augenblicklichen Vorteil der Sicherheit aufheben, mehr noch die Schuld und die Verbrechen der Nazis in den Schatten stellen.“


Quelle: Internet

 

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