Freitag, 1. Februar 2013
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Wilhelm Ohnesorge  

8. Juni 1872 in Gräfenhainichen
1. Februar 1962 in München
 

Deutscher Reichspostminister von 1937 bis 1945.


Seit 1920 war Ohnesorge mit Adolf Hitler bekannt und gründete noch im gleichen Jahr in Dortmund eine der ersten außerbayerischen Ortsgruppen der NSDAP. Im gleichen Jahr der NSDAP beigetreten, war er Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP. Während der Ruhrbesetzung 1923 hielt er unter Missachtung der alliierten Verbote die Fernsprechverbindungen mit dem unbesetzten Teil des Deutschen Reiches aufrecht. Als Anerkennung seiner Verdienste während des Ruhrkampfes wurde Ohnesorge zum Abteilungspräsidenten bei der OPD Berlin ernannt. Seine Leistungen beim Umbau des Berliner Telefonnetzes von der noch vorherrschenden Handvermittlung auf Selbstwählbetrieb führten ihn schließlich am 1929 an die Spitze des Reichspostzentralamts, des Entwicklungszentrums der Deutschen Reichspost für Fernmeldetechnik in Berlin.

 

Ohnesorges Sozialpolitik sowie seine fortschrittliche Einstellung zu den weiblichen Arbeitskräften der Deutschen Reichspost DRP sind besonders zu rühmen. Es gelang ihm während des Zweiten Weltkrieges, trotz erschwerter Bedingungen und steigender Schäden infolge der alliierten Terrorangriffe, den Betrieb der DRP so lange wie möglich ohne größere Einschränkungen aufrechtzuerhalten. Zeitweilig waren über 500.000 Bedienstete in Ohnesorges Deutscher Reichspost tätig.

 

Ohnesorge war ein begnadeter Ingenieur und ausgewiesener Techniker mit besonderem Interesse für die Übertragung von Bildsignalen über Draht und Funk. Außerdem war er sehr kultiviert und schrieb in seiner Freizeit Gedichte. 1936 erwarb die Reichspost 44 Hektar Land um die Neue Hakeburg in Kleinmachnow und errichtete dort eine Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost, die bis kurz vor Kriegsende die weltweit modernste Funk-Fernsehtechnik mit anderen Technologien wie der Raketenforschung verknüpfte. Unter Ohnesorgs Leitung engagierte sich das Reichspostministerium auch erheblich in der Atomforschung: Entwicklung eines elektromagnetischen Massentrenners und einer Pilotanlage zur Isotopentrennung. 

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Postleitzahlen


Die erste Einführung eines Postleitzahlensystems erfolgte im Zweiten Weltkrieg im Deutschen Reich durch Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge.

 

Während des Zweiten Weltkrieges stieg das Postaufkommen durch Feldpostsendungen und vor allem Feldpostpäckchen enorm an, während gleichzeitig die meisten erfahrenen Postbeamten, die früher die Sendungen sortierten, zur Wehrmacht eingezogen waren und durch unerfahrene Postsortierer und Fremdarbeiter ersetzt werden mussten. Um die hierdurch verursachten Probleme abzustellen, erfand das Reichspostministerium unter Ohnesorges Leitung eine logistische Meisterlösung: die Postleitzahlen.

Schon am 25. Juli 1941 gab das Reichspostministerium in seinem Amtsblatt die Einführung von Päckchenleitgebieten bekannt. Diese galten zunächst für den Paketdienst. Es gab 24 Päckchenleitstellen mit Unterleitstellen, die von 1 bis 24 durchnummeriert wurden. Die Gebiete entsprachen im allgemeinen der Gaueinteilung und damit auch den Oberpostdirektionsbezirken. Diese wurden durch zweistellige, numerische PLZ gekennzeichnet, zum Beispiel 21 für die Provinz Westfalen: unterteilt in 21a (Nordwestfalen/ Regierungsbezirke Münster und Minden) und 21b (Südwestfalen/Arnsberg). Am 19. Oktober 1943 erschien dann die entsprechende Anweisung für den Briefverteildienst mit der allgemein verbindliche Einführung von 32 Leitgebieten im zivilen Postverkehr .

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Regelung der Reichspost zunächst weiterhin Gültigkeit, wobei die Postleitbereiche 4 bis 9 sowie 11 und 12 der deutschen Ostgebieten nicht mehr benötigt wurden. Anfang der 1950er Jahre fanden vorübergehend Überlegungen statt, auf Postleitzahlen komplett zu verzichten, bis 1962 in der BDR und 1965 in der DDR ein Wechsel zu je einem vierstelligen System erfolgte. Beide Leitsysteme wurden 1993 von dem jetzigen fünfstelligen System abgelöst. 

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