FC
Schalom 04
Gelsenkirchen - Nach bisher noch
unbestätigten Meldungen hat der Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies
nach Absprache mit Horst Heldt, Mitglied des Schalker Vorstandes, verantwortlich für die Bereiche Sport und Kommunikation,
vorgeschlagen, den Verein am 4. Mai 2014, dem 110-jährigen Jubiläum der
Vereinsgründung, umzubenennen in 'FC Schalom 04'.
ABCD
Diese Umbenennung soll auf
Wunsch von aktiven Spielern, Vereinsmitgliedern und zahlreichen
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erfolgen, in Anbetracht der
Tatsache, dass sich der Verein schon immer der besonderen Verdienste seiner
jüdischen Mitglieder und Förderer bewusst gewesen ist und dies durch die
vorgesehene Umbenennung auch öffentlich demonstrieren möchte. Die geplante
Umbenennung hätte zudem noch den weiteren Vorteil, dass das bisherige
Vereinslogo (vgl. Bild) völlig unverändert übernommen werden könnte und
auch in der ausgeschriebenen Form nur geringer Änderungen bedürfte.
Insbesondere werden im
Zusammenhang mit den bedeutenden jüdischen Wurzeln des Vereins genannt der
ehemalige Zweite Vorsitzenden Paul Eichengrün, der Vorsitzende des Presseausschusses Franz Nathan,
der spätere Vorsitzende Fritz Levisohn, die Jugendspieler Ernst Alexander und Arthur Herz sowie
die Förderer Leo Sauer, August Kahn, die Familien Katzenstein und Goldblum.
In einer Veranstaltung am 30
Januar 2013 gedachten rund 200 Gäste und Medienvertreter dieser in den Jahren
von 1933 bis 1945 verfolgten jüdischen Mitglieder und Förderer, unter ihnen
die Schalker Vorstandsmitglieder Peter Peters, Alexander Jobst und Horst Heldt,
die Schalker Bundesligaprofis Benedikt Höwedes, Christoph Metzelder und Julian Draxler, sowie Cheftrainer Jens Keller.
Die israelische Sängerin Yael Izkovich eröffnete mit feierlichem Gesang die
Veranstaltung, und Chaim Kornblum, Rabbiner der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen,
vollzog die religiösen Rituale. Es ist unsere Verpflichtung, die Erinnerung wachzuhalten, erklärte Peter Peters.
Der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski lobte die Initiativen
des FC Schalke. Auch Judith Neuwald-Tasbach, Tochter von Kurt Neuwald, des Mitgründers des Zentralrats der Juden in
Deutschland und Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, dankte dem Verein dafür, dass
er ein weithin sichtbares Zeichen setze und überbrachte zudem die Grüße des aktuellen Zentralratspräsidenten Dieter Graumann, der sich ebenso wie Judith Neuwald-Tasbach wünscht,
dass andere Vereine dem Gelsenkirchener Vorbild folgen.
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