Montag, 14. Juli 2014

Prolog:

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken" (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). - Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.

Terrorangriffe auf Aachen

1940 
11. 05: das erste feindliche Flugzeug um 17 Uhr  über Aachen
12. 05: der erste Luftangriff auf Aachen,  (9 Sprengbomben, 1 Toter)
22. Mai: Kaiserallee, 22 Bomben, 3 Tote, 19 Verletzte

1941 
10 .07: Luftangriff auf Stadtmitte, 1.30-2.39 Uhr, nur wenige Züge leichte Flak sind auf Hausdächern der Innenstadt und am Stadtrand aufgebaut. 30 Flugzeuge, 176 Spreng-, 3.000 Brandbomben. 364 Häuser zerstört; 414 Häuser zum Teil schwer beschädigt; 4.500 Obdachlose; 60 Tote; 85 Verletzte.
14.07., das Rathaus wird bei einem Luftangriff beschädigt.
31. Juli: Englebert, 1.43-3.05 Uhr, 62 Spreng-, 500 Brandbomben, 1 Toter, 15 Verletzte.

27.November: Stadtmitte, 20.38-21.30 Uhr, 20 Spreng-, 150 Brandbomben, 1 Mine,
20 Tote, 22 Verletzte, Altes Kurhaus beschädigt.


1942
 
21. Februar: Aretzstr. 23.35 Uhr, 2 Sprengbomben, 2 Tote, 5 Verletzte

17. 06., Aachen erlebt den 200. Fliegeralarm.
05. 10., größerer Luftangriff auf Burtscheid 22.35-22.57 Uhr, u.a. Marienhospital und St.Johann beschädigt, 4 Minen, 651 Brand-, 329 Phosphorbrandbomben, 14 Phosphorkanister. 5 Tote, 39 Verletzte. 
ABCD

1943 
15. Januar: Bergdriesch, 23.40-0.05 Uhr, 8 Sprengbomben, 3 Tote, 11 Verletzte
30.Januar: Reumontstr., 21.59 Uhr, 3 Sprengbomben, 3 Tote, 8 Verletzte
14. Februar: Forst, 20.23-20.27 Uhr, 770 Brand-, 15 Phosphorbrandbomben, 1 Toter, 1 Verletzter
25. Februar: Lütticherstr., Delius-, Mauerstr., 21.04-21.06, 6 Sprengbomben, 3 Tote, 9 Verletzte
26. Februar: Guaita-, Theresienstr., Soers, 21.01-21.03, 7 Sprengbomben, 1 Verletzter
9. April: Luft-Tiefangriff, Gelbe Kaserne, 20.45 Uhr, 1 Toter, 3 Verletzte
29. Juni: Kreuzerdriesch, 2.00-2.10 Uhr, 2 Minen, 3 Spreng-, 512 Brandbomben, 4 Tote, 8 Verletzte

14. Juli 1943 
Großangriff,
1.45-2.42 Uhr, ca. 200 Flugzeuge, 26 Minen, 489 Spreng-, 110.000 Brand-, rund 21.000 Phosphorbrandbomben. 6.990 Gebäude beschädigt, davon 435 schwer. 368 Verschüttete, davon 147 tot, insgesamt 294 Tote, 745 Verletzte, 3.600 Augenschäden. Die Toten werden am 21.7.43 auf dem Waldfriedhof bestattet. Teile der Bevölkerung verlassen die Stadt. Soweit sie nicht zu Verwandten fahren, werden sie in die amtlich bestimmten Aufnahmegebiete Sachsen und Niederschlesien verbracht. Zerstört oder beschädigt u.a.: St.Adalbert, St.-Michael-A., St.Michael-B., St.Nikolaus, St.Paul, St.Peter, Gymnasialkirche, Annakirche, Rathaus, Eliaenbrunnen, Couven-Museum, Theater, IHK, Konzerthaus, Marschiertor. 
17. 10.: Stadtmitte, 20.12-20.54 Uhr, 9 Sprengbomben, Dom beschädigt, Stadtbibliothek zerstört, 4Tote, 16 Verletzte.

24. 12:  2.15-2.34 Uhr, der Dom und das Rathaus werden bei einem Luftangriff schwer beschädigt. Eine Sprengbombe, die das Dach des Domes durchschlägt, prallt an einem Pfeiler ab und fällt auf den Münsterplatz.

1944
 
11. April: Schwerster Luftangriff auf Aachen mit Schwerpunkt auf Burtscheid. Innerhalb von 21 Minuten werfen ca. 350 Flugzeuge einen wahren Bombenteppich über Aachen ab. Bei diesem Angriff zerstören 19 Minen; 4.047 Spreng-, 34.200 Brand- und 8.685 Phosphorbomben einen erheblichen Teil der Stadt. Getötet werden dabei 1.525 Menschen, 969 Verletzte sind zu beklagen. In dieser Nacht werden total zerstört oder erheblich beschädigt u. a. die Kirchen St. Johann, St. Foillan, St. Michael, Herz Jesu, die Theresienkirche und St. Leonhard.
25. 05.: erneuter Großangriff; 198 Tote, 156 Verletzte, 14800 Obdachlose  
28. 05.: erneuter Großangriff; 167 Tote, 164 Verletzte 
14. 07.: Schwerer Bombenangriff auf Aachen
2. Oktober, die zweite Aachen Schlacht beginnt. Ein gigantischer Lautsprecher, aufgestellt am Rande des Aachener Waldes, verkündet ein Ultimatum: verlangt wird die bedingungslose Übergabe der Stadt. Die deutschen Truppen reagieren darauf nicht. Massive Bombardements und Artillerieangriffe zerstören die Stadt weiter. Die Alliierten Truppen ziehen den Ring um die Stadt enger. 

16. Oktober 1944, Sprengkommandos der Waffen-SS sprengen Eisenbahn-

 und Straßenbrücken u. a. an Herz-Jesu-Kirche, Kurbrunnenstraße, Burtscheiderstraße, Südstraße, An der Schanz.
19. Oktober: die ersten US-Soldaten stehen auf dem Markt.
21. Oktober: Aus dem Bunker der deutschen Kommandantur erscheint die weiße Flagge. Die deutschen Truppen ergeben sich. Bis zum Abend ist die Stadt völlig besetzt. Etwa 1.500 Soldaten geraten in Gefangenschaft. Etwa 6.000 Bürger u. a. Bischof van der Velden waren in der Stadt verblieben. Sie werden größtenteils von den Amerikanern in die Lützow-Kaserne gebracht. Die direkten Kriegshandlungen in und um Aachen haben weitere große Zerstörungen zur Folge: Dom, St. Salvator, Gymnasialkirche, Franziskanerkirche, Herz-Jesu-Kirche, St, Nikolaus. 

 

Bilanz des Terrorkrieges gegen Aachen: 

74 Luftangriffe, darunter 5 Großangriffe. Von ursprünglich 160.000 Einwohnern lebten nur noch 6.000 - 10.000 in Aachen. 32.802 Wohnungen, das sind 62 % des Vorkriegsbestandes, und ca. 60 % der Produktionsstätten werden eingebüßt. Die bebaute Fläche betrug 1939 rd. 894 Hektar, davon sind 60 % zerstört. Drei Millionen Kubikmeter Trümmer! Von 68 Kirchen und Kapellen der Stadt wurden 25 vernichtet, 43 waren schwer beschädigt. Von 11 Torbogen des äußeren Mauergürtels existierten, ebenfalls stark getroffen, nur noch das Marschier- und Ponttor. 46 Schulen wurden zerstört. Die Wirtschaft, das öffentliche Leben und die Versorgung kamen völlig zum Erliegen. 

 

Totalverluste: Romanisches Haus, der Ackermann, der Lombard, der Krebs, der Kardinal, der Große Kardinal, die Große Wechselbank, der Engel, die Güldene Waage, der Goldene Ritter, der Goldene Bär, das Wespienhaus, das alte Couvenmuseum, der Goldene Drache, das Haus Trips, das Haus Cassalete, der Meroder Hof, der Papagei, das Kornelius- und das Neubad, die Kaiserliche Krone, das Burgundische Kreuz und die meisten Häuser der Burtscheider Hauptstraße und außerhalb der Stadt der Belvedere, das Schönrather Haus, der Bodenhof und das Gut Bau an der Süsterau. Das altehrwürdige Rathaus hatte den Anblick einer traurigen Ruine. Die wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Wohnbauten wurden vernichtet. Bauten der Couven-Zeit und des Klassizismus sanken in Schutt und Asche. Ganze Straßenzüge Burtscheids, so beispielsweise die Burtscheider Hauptstraße mit ihren malerischen Giebelhäuschen, waren bis auf wenige Bauten verschwunden. Vom ehemaligen Krämerviertel in der Nähe des Aachener Domes blieb nur wenig erhalten. Von den Bauten des Laurenz Mefferdatis blieb allein die Fassade des Hauses Königstraße 22 übrig. Die zahlreichen Ehrenhöfe und Patrizierhäuser, ehemals im Innern der Stadt schwanden, mit Ausnahme des Hauses Heusch in der Jakobstraße, dahin. Bedeutende Couven-Bauten fielen dem Krieg zum Opfer, so z.B. das Haus des Bürgermeisters Wespien in der Kleinmarschierstraße. Von den prächtigen Gartenhäusern des Baumeisters Johann Josef Couven blieb allein der auf dem Lousberg wieder aufgebaute Kersten‘sche Pavillon erhalten. Die bedeutenden spätbarocken Werke seines Sohnes Jakob Couven reduzierten sich auf das Haus Monheim, das vor gänzlicher Zerstörung bewahrt blieb. Von den Bauten des Adam Franz Friedrich Leydel blieben die Fassade des Hauses Büchel 34, das Gebäude Theaterstraße 67 und der stark beschädigte Rundtempel auf dem Lousberg erhalten. Der von Johann Peter Cremer geschaffene Elisenbrunnen und das Regierungsgebäude waren stark beschädigt bzw. zum größten Teil ausgebrannt. Das von Cremer errichtete Theater sowie das Hauptzollamt hatten schwere Kriegsschäden.

2.445 Zivilpersonen verloren ihr Leben. 

 

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