Sonntag, 21. Dezember 2014

HAMBURG. Die Aussagen sorgten für Aufregung. Der NDR interviewte am vergangenen Montag einen Pegida-Demonstranten, der sich über zu viele Türken in Deutschland beschwerte. Für den öffentlich-rechtlichen Sender der Beweis: Pegida ist fremdenfeindlich. Nun kam heraus: Der Mann war in Wirklichkeit RTL-Reporter Felix Reichstein. Der arbeitete nach eigenen Angaben bereits früher für den NDR.

„Wie wir im Nachgang zur Sendung erfahren haben, handelt es sich bei einem der Demonstranten, die wir vor Ort in Dresden interviewt haben, um einen Reporter von RTL“, teilte der NDR nun mit. Dieser Fakt sei dem Sender angeblich nicht bekannt gewesen. „Der Mann hat sich nun bei uns gemeldet und beteuert, daß er eigentlich anderer Ansicht sei und daß diese Aussagen nicht seiner Meinung entsprächen.“

RTL gesteht Manipulation ein

In den vergangenen Wochen hatten sich zahlreiche Medien und Journalisten entsetzt darüber gezeigt, daß bei den Pegida-Demonstrationen in Dresden immer wieder auch „Lügenpresse“ gerufen wurde. Sie warfen den Teilnehmern zudem vor, die Medien zu boykottieren.

Der Sender RTL gab die Manipulation seines Mitarbeiters mittlerweile zu: Reichstein habe sich angeblich „auf die Pegida-Demo am vergangenen Montag in Dresden begeben, um Stimmungen und Aussagen für eine spätere Berichterstattung aufzugreifen“. Nur damit seine „Tarnung“ nicht auffliege, sei er in der Rolle eines Pegida-Demonstranten verblieben als er angesprochen wurde. (ho)

ABCD

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