Gertrud Scholtz-Klink
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* 9. Februar 1902 in
Adelsheim
† 24. März 1999 in Tübingen-Bebenhausen
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Reichsfrauenführerin.
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Gertrud Treusch wurde als Tochter eines Vermessungsbeamten geboren. Nach dem Tod
ihres Vaters lebte sie mit ihrer Familie im badischen Moosbach, wo sie das Gymnasium bis zur Mittleren Reife besuchte.
Danach absolvierte sie eine Ausbildung als Journalistin. Sie heiratete 1920
den Lehrer Eugen Klink, der 1930 auf einer Wahlveranstaltung an einem Herzinfarkt
starb. Dieser Ehe entstammten vier Kinder. Der mit dem Ehepaar befreundete
badische Gauleiter Robert Wagner
ermöglichte der Witwe, als offizielle Rednerin der NSDAP tätig zu werden und beauftragte sie mit der Organisation der Frauenarbeit im Gau Baden. 1931 übernahm sie nicht nur das neu geschaffene Amt der Gaufrauenschaftsleiterin für Baden und Hessen, sondern
wurde auch für den Aufbau des Frauenarbeitsdienstes in Südwestdeutschland verantwortlich.
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Zwei Jahre nach Klinks Tod heiratete sie
1932 den Landarzt Günther Scholtz. Diese Ehe bestand bis 1937. Nach der Scheidung
folgte im Dezember 1940 eine dritte Ehe mit August Heißmeyer
. Ihr dritter Mann brachte sechs Kinder mit in die Ehe.
Ein weiteres Kind wurde 1944 geboren.
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Im Januar 1934 wurde Scholtz-Klink Leiterin des weiblichen
Reichsarbeitsdienstes, im Februar 1934 Reichsführerin der NS-Frauenschaft
und des Deutschen Frauenwerkes. In dieser Funktion stand sie auch dem Deutschen Roten Kreuz vor. Seit November 1934 führte sie den Titel „Reichsfrauenführerin“.
Außerdem wurde sie Referentin für Frauenfragen im badischen Innenministerium. Scholtz-Klink propagierte ein traditionelles Frauenbild und lehnte den Feminismus
ab. Unter
Scholtz-Klinks Ägide wurden in 150 Schulen der NSF Kurse über Hauswirtschaft, Hygiene, Kinderpflege, Erziehung und
nationalsozialistische Kultur organisiert. Vor allem Frauen aus Randgebieten und Haushalten mit geringem Einkommen
wurden dabei berücksichtigt. Scholtz-Klink setzte sich auch für Gesetze zum Schutz erwerbstätiger Mütter
ein.
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Bis Juli 1936 befand sich ihr Amtssitz im Gebäude der NSV-Zentrale
in Berlin. Später bezog die Reichsfrauenführung ein eigenes Gebäude in der Derfflingerstraße.
Offiziell war Scholtz-Klink nur Adolf Hitler
und seinem Stellvertreter Rudolf Heß
untergeordnet. Trotz dieser Machtnähe verfügte sie über kein eigenes Budget und konnte Personalentscheidungen nicht eigenständig fällen, sondern musste sich mit anderen männlichen NSDAP-Führern wie den Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz
absprechen. Scholtz-Klink blieb bis zum Kriegsende Reichsfrauenführerin, jedoch sank ihre
Einfluss schon ab etwa 1936. Gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann beteiligte sie sich an den letzten Kämpfen in
Berlin und wurde im Sommer 1945 für kurze Zeit in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager interniert, aus dem sie jedoch fliehen
konnte.
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Das Ehepaar Scholtz-Klink-Heißmeyer fand Zuflucht in Schloss Bebenhausen
bei Tübingen unter dem Tarnnamen Heinrich und Maria Stuckenbrock bei Pauline Fürstin zu
Wied , einer Tochter des letzten Königs von Württemberg.
Anfang 1948 wurde das Ehepaar Scholtz-Klink-Heißmeyer von den französischen
Besatzern verhaftet und wegen Führung einer falschen Identität zu 18 Monaten Haft verurteilt.
Ferner wurde Scholtz-Klink als NS-Hauptbelastete eingestuft und zu
weiteren zwei Jahren und sechs Monaten Lagerhaft verurteilt. Nach einem Gnadengesuch wurde ihr diese Strafe
jedoch erlassen. Dem Urteil wurden jedoch Auflagen hinzugefügt, die ihr lebenslänglich die politische Betätigung und für zehn Jahre die Berufsausübung als Journalistin und Lehrerin verboten. Außerdem
wurden ihr das Wahlrecht sowie die Beitrittsfähigkeit zu Parteien und Gewerkschaften aberkannt und eine Geldstrafe
auferlegt.
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Bis zu ihrem Tod lebte Scholtz-Klink fast
unbemerkt von der Öffentlichkeit. 1974 nahm sie an einer Gesprächsrunde
teil. Sie veröffentlichte 1978 ihre Erinnerungen unter dem Titel "Die Frau im Dritten
Reich" .
Das Buch widmete sie den Opfern der Nürnberger Prozesse. Scholtz-Klink
starb im Alter von 97 Jahren.
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Weitere Infos:
Gertrud Scholtz-Klink: Rede über die Stellung der Frau im nationalsozialistischen Deutschland,
Herbst 1939
Wenn es das Ziel nationalsozialistischer Männergemeinschaften ist, Männer zu soldatischer und ritterlicher Haltung zu erziehen, so wollen wir versuchen, Frauen mit mütterlichen Herzen heranzubilden. Beide gehören zusammen und brauchen einander. Denn der Ritter und die Mutter haben zu allen Zeiten in der Geschichte eins gemeinsam gehabt, nämlich das Beschützen alles dessen, was schutzbedürftig ist.
Es ist immer Aufgabe des Ritters gewesen, Schutzloses mit seinem Schild zu decken. Die Frau aber folgt ihrem Lebensgesetz, als Hüterin alles Lebendigen und alles Wachsens wird sie zur Mutter ihres Volkes. Nicht nur die Frau, die leibliche Mutter wird, hat daran teil, sondern jede Frau, die geistige Weite, praktische Lebensgestaltung und eine mütterliche Seele mit absoluter Lebensbejahung in sich vereint.
So wie im Leben von ihrer göttlichen Sendung her der Ritter und die Mutter in unaussprechbarer Übereinkunft sich die Hände reichen, so stehen auch heute die deutschen Frauen in jeder Situation bei den deutschen Männern. Denn beide haben das Kostbarste zu schützen, was es für uns gibt, die deutsche Nation. Der Einzelne ist vergänglich, das Volk aber trägt den Ewigkeitsgedanken in sich. Diesen Glauben an die Ewigkeit unseres Volkes hat uns Adolf Hitler geschenkt, und wer könnte ihn besser verstehen als die deutsche Frau und Mutter, die selbst eine Repräsentantin des Zukunftsgedankens und Zukunftswillens ist?
Wenn wir sprechen von Vaterland und Muttersprache, so sagt uns das, daß, wo Männer Heimat schaffen, Frauen dieser Heimat ihren Klang geben und diesen Klang den Kindern lieb und zu eigen machen. Dienst tun für die Heimat ist das Schönste für einen deutschen Menschen, sei er Mann oder Frau, jeder an seinem Platz und
seiner Kraft entsprechend. Jeder von uns ist bereit für den Dienst am Volk und all unsere Arbeit soll der Dank sein an unsere genesende Mutter Deutschland und ihren treuesten Sohn, Adolf Hitler.
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