Karl Kromer
 

* 23. März 1865 in Mahlberg/Baden
† 15. Februar 1939 in Stuttgart  

 

Deutscher Opernsänger und Dichterkomponist.

 

Kromer erblickte in einem Haus am Mahlberger Rossmarkt das Licht der Welt. Er war der Sohn eines Maurers und fiel schon in der Volksschule durch seine kräftige wohlklingende Stimme und durch sein Musikverständnis auf. Daher nahm ihn sein Lehrer und Organist Matthäus Dilger frühzeitig in den katholischen Kirchenchor auf und dessen Frau Martha erteilte ihm Klavierunterricht.

Zunächst war Kromer Briefträger, gründete im heimatlichen Gesangverein einen Knabenchor und ein Quartett, das er als Dirigent leitete. In den musikalischen Kreisen seiner Heimat trat er schließlich auch als Solosänger auf. Der Opernsänger Bösch am Badischen Hoftheater in Karlsruhe wurde bei seinen Besuchen im heimatlichen Mahlberg auf Kromer aufmerksam. Er ließ ihn Probesingen. Seine Stimme gefiel ihm so gut, dass er ein Gesangstudium am Konservatorium in Frankfurt am Main aufnehmen konnte. Kromer war dann als Chorist in Mannheim und Aachen tätig. Doch der Tod seines Vaters im Jahr 1886 durchkreuzte seinen eingeschlagenen Weg. Die Geldquelle war versiegt und Kromer musste in seine Heimat zurückkehren.

 

Im Inneren tief erschüttert und von Heimweh durchdrungen verfasste er auf seiner Heimreise das Lied, das später Weltberühmtheit erlangte:

 

Nach der Heimat möcht’ ich wieder
Nach dem teuren Vaterort,
wo man singt die frohen Lieder,
wo man spricht ein trautes Wort.
Teure Heimat, sei gegrüßt,
sei gegrüßt aus weiter Ferne,
teure Heimat sei gegrüßt.


1889 setzte Kromer seinen früheren Weg wieder fort, der in an die Württembergerische Hofoper nach Stuttgart führte. Mit der Leitung der Bühnenmusik als Chormeister betraut, widmete er sich immer mehr der Tonschöpfung, so entstanden über 100 Kromer-Lieder. Kromer gründete in Stuttgart ein Sextett und die Schwäbische Liedergruppe. 

 

Mit ihren Volksliedern löste diese auf Konzertreisen nicht nur in Deutschland, sondern in fast ganz Europa und in 120 nord-amerikanischen Städten große Begeisterung aus. Die Krönung der USA-Reise war 1922 ein Empfang beim amerikanischen Präsidenten Harding im Weißen Haus zu Washington. Die USA-Besuche wurden durch Adolf Kromer, den dort lebenden Bruder von Karl veranlasst. Adolf war als junger Mensch ausgewandert und hatte es in Cleveland/Ohio bis zum Rektor einer Deutschen Schule gebracht. Von ihm stammen einige Heimatgedichte, die Karl vertont hat.

 

Am 23. März 1935 wurde Kromer anlässlich seines 70. Geburtstags zum Ehrenbürger der Stadt Mahlberg ernannt. Kromer starb im Alter von 73 Jahren.

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