Georg „Schorsch“ Meier
ABCD
* 9. November 1910 in Mühldorf
am Inn
† 19. Februar 1999 in München
ABCD
Deutscher Automobil- und
Motorradrennfahrer.
Meier
war zweites von sechs Kindern eines Mühldorfer Bankbeamten. Als sportlich interessierter Junge interessierte er sich für Radrennen. Dies allerdings ging ihm bald nicht mehr schnell genug. Ein motorisierter Untersatz musste her.
Nach dem Ende seiner Mechanikerlehre bewarb sich bei der Polizei. In Polizeiuniform trat er 1933 zur
2.000-Kilometer-Deutschlandfahrt an. Im Jahr 1936 wechselte er zur Wehrmacht und fuhr fortan Motorradrennen in Wehrmachtsuniform. Ab 1937 bestritt er Motorradrennen auf BMW.
Im Herbst 1937 wurde er zum Schleizer Dreieck
eingeladen und fuhr die drittbeste Zeit. Während vor 1938 der Europameister - eine Weltmeisterschaft wurde erst 1949 eingeführt - in jeweils nur einen Rennen, den Großen Preis von Europa ermittelt wurde, gab es ab 1938 eine ähnliche Wertung wie jetzt. 8 Rennen zählten für den
Erwerb des Großen Preises. Nunmehr als BMW-Werksfahrer gewann der "Schorsch" die Großen Preise von Belgien (Spa-Francorchamps), Holland (Assen), Deutschland (Sachsenring) und Italien (Monza). Mit 24 Punkten wurde er vor den beiden Engländern Harold Daniell und Freddie Frith, jeweils auf Norton, Europameister.
Für 1939 waren 9 Rennen für die Europameisterschaft geplant, jedoch wegen dem Ausbruch des
2. Weltkriegs fanden nur 7 Rennen statt. Der Saisonauftakt begann für
Meier nahezu sensationell. Auf der legendären Isle of Man TT, die als die schwierigste Rennstrecke der Welt bezeichnet wurde, hatte noch nie ein Fahrer von "Übersee" die Halbliterklasse gewonnen, und nach Meinung der Briten sollte das auch so bleiben. Dann aber geschah, aus Sicht der Engländer, das Unfassbare. Georg Meier düpierte die gesamte Elite der Engländer und gewann. Siege in Spa/Francorchamps und Assen folgten.
Nebenher hatte der BMW-Mann für die Auto-Union noch einen glänzenden 2. Platz beim Großen Preis von Frankreich erzielt.
Beim Großen Preis von Schweden in Saxtorp stürzte Meier und erlitt neben einer Wirbelverletzung noch einen Hand- und Fußgelenkbruch. Seine Verletzungen und der ausbrechende 2. Weltkrieg beendeten vorerst seine
Rennsportkarriere.
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Im Zweiten Weltkrieg war Schorsch Meier in Frankreich stationiert und als Fahrer des Chefs der Abwehr, Admiral Wilhelm
Canaris , im Einsatz.
Nach dem Ende des Krieges erholte sich auch der Motorsport
wieder, allerdings mit Vorkriegstechnik und nur auf nationaler Ebene. Deutschland war, bis 1951, von der internationalen Bühne verbannt worden.
Auch Meier war wieder dabei und entwickelte sich zum Seriensieger beim Titelkampf um die Deutsche Meisterschaft. Zwischen 1947 und 1950 wurde er ohne Unterbrechung Deutscher Meister in der Halbliterklasse.
Meier wurde 1949 zum Sportler des Jahres in Deutschland gewählt.
Meier baute sich inzwischen in München eine BMW-Vertretung auf, die bald zu den größten im süddeutschen Raum gehören sollte.
Auch sportlich war er noch nicht am Ende. Mit nunmehr über 40 Jahren wurde er 1953 zum sechsten und letzten mal Deutscher Meister in der Halbliterklasse. Seine ganze Aufmerksamkeit galt fortan dem Auf- und Ausbau seines Geschäftes.
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