Anton Wilhelm von Zuccalmaglio   
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* 12. April 1803 in Waldbröl
23. März 1869 in Nachrodt bei Altena

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Deutscher Volksliedforscher und Komponist.

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Zuccalmaglio war der Sohn eines Juristen und Rechtsanwalts. Er entstammte väterlicherseits einer alten italienischen Adelsfamilie. Bald nach seiner Geburt erfolgte der Umzug der Familie nach Opladen, wo sein Vater als Advokat tätig war. 1804 zog die Familie auf ein angekauftes Gut im benachbarten Dorf Schlebusch bei Leverkusen, wo sein Vater als Bürgermeister, Polizeivogt und Notar tätig wurde. Zuccalmaglio erhielt durch seinen Vater eine musikalische Ausbildung. Seit 1810 besuchte er die Elementarschule in Wiesdorf, einem alten Fischerdorf am Rhein. Dort weilte er nicht lange, denn sein Vater gründete in Schlebusch eine eigene Schule, in die der Junge überwechselte.

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1813 kam er ins Haus seines Großvaters, eines Gendarmerieleutnants in Mülheim/R., wo er die dortige höhere Schule besuchte. Gemeinsam mit seinem Bruder besuchte er seit 1816 dass Karmeliter-Gymnasiums in Köln (bis 1823). Er vertiefte hier seine botanischen, sprachlichen, mathematischen und zeichnerischen Interessen. Von Einfluss war dabei die Bekanntschaft mit dem Dichter Wilhelm Smets , der ihn ermutigte, seine Sammlung von Volksliedern fortzusetzen. 

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In Schlebusch hatte Antons Vater eine „Musikalische Akademie“ gegründet. An den Übungsstunden nahm auch der Sohn teil. Er erlernte mehrere Instrumente und bildete sich in Gesang aus. 1823 ergriff er die Militärlaufbahn, die er jedoch nach drei Jahren aufgab. Von 1826 bis 1829 studierte Zuccalmaglio Rechtsgeschichte und Staatswissenschaft in Heidelberg, um später die akademische Laufbahn zu ergreifen. In dieser Zeit, in der sich auch sein Bruder in Heidelberg aufhielt, intensivierte er seine musikalischen, zeichnerischen und archäologischen Neigungen und eignete sich Kenntnisse in den Naturwissenschaften und altdeutschen Sprachen sowie in der deutschen Mythologie an und vervollständigte seine Volksliedsammlungen. 

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Aus finanziellen Gründen verließen die Brüder Heidelberg 1829. In den nächsten Jahren lebte Zuccalmaglio entweder bei Freunden in Köln, bei Verwandten in Düsseldorf oder bei der Mutter in Schlebusch. In diesen Jahren initiierten die Brüder Zuccalmaglio in Schlebusch einen Bildungsverein. Da die Familie der Meinung war, Anton Wilhelm müsse einer geregelten Arbeit nachgehen, vermittelte sein Onkel dem jetzt fast 30jährigen die Stelle als  Erzieher des einzigen Sohnes des damaligen Gouverneurs von Polen, des Fürsten Michail Gortschakoff in Warschau. Zunächst ging er nach Lothringen, um seine Kenntnisse im Französischen zu erweitern, das er in Warschau zu unterrichten hatte. 

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1833 trat er die Stelle in Warschau an und blieb dort acht Jahre, während welcher Zeit er seinen Zögling auf vielen Reisen durch Russland und Deutschland begleitete. Er machte die Bekanntschaft von Diplomaten, Fürsten und Gelehrten, und studierte mit gutem Erfolg slawische Sprachen und Persisch. Eine Frucht dieser Reisen war eine Sammlung russischer und polnischer Volkslieder, welche er unter dem Titel „Slawische Balalaika“ 1843 erscheinen ließ. Zuccalmaglio erhielt die Doktorwürde der Universitäten Dorpat und Moskau sowie vom russischen Zaren den Titel eines kaiserlichen Professors. In dieselbe Zeit fiel auch Zuccalmaglios Haupttätigkeit als Mitarbeiter an Robert Schumanns „Neuer Zeitschrift für Musik“.

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1840 kehrte er nach Deutschland zurück und ging zunächst nach Berlin, wo er in Gelehrten- und Künstlerkreisen verkehrte und unter anderem mit den Geschwistern Mendelssohn-Bartholdy Freundschaft schloss. Später ließ er sich in Schlebusch nieder, von wo aus er auf Wanderschaften botanische und archäologische Merkwürdigkeiten erforschte und als Förderer der Musikkultur (Hebung der rheinischen Musikfeste und Männergesangvereine) auftrat. Zuccalmaglio lebte in den Jahren von 1840 bis 1847 hauptsächlich in Köln und Düsseldorf. In Köln schloss er sich den Dombauleuten an. In Düsseldorf unterhielt er nahen Kontakt zu verschiedenen Malern. 

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Von 1847 bis 1854 war Zuccalmaglio als Hauslehrer in Frankfurt a. M. in der Familie eines wohlhabenden Papierfabrikanten tätig. Reisen führten ihn in die Schweiz, nach Italien, nach Frankreich und in andere Gebiete Deutschlands. Zwei Jahre schlossen sich an, in denen Zuccalmaglio sich bei Freunden und Verwandten aufhielt. Seit 1855 war er Erzieher in Elberfeld, ab 1858 in Hagen-Wehringhausen und von 1860 bis 1866 in Nachrodt bei Iserlohn. Anschließend zog er zu seinem Bruder Vincenz nach Grevenbroich. Im Winter 1868/1869 Aufenthalt bei einem Freund in Oberlahnstein. Er starb im Alter von knapp 66 Jahren. 

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Zuccalmaglio hatte schon in jungen Jahren zusammen mit seinem Bruder Vinzenz mit der Sammlung von Volksliedern begonnen, die er in seiner Heimat, dem Bergischen Land, gehört hatte. Zusammen mit August Kretzschmer gab er 1838 den ersten Band 'Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen' mit 317 Volksliedern heraus. Zwei Jahre später brachte Zuccalmaglio einen zweiten Band mit 382 Volksliedern heraus, die er selbst gesammelt hatte. Darunter befand sich als Abendlied die Weise 'Kein schöner Land in dieser Zeit' . Zuccalmaglio nannte sich als Dichter, Musiker und Volksliedforscher „Wilhelm von Waldbrühl“ (nach seinem Geburtsort Waldbröl). 
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Weitere Infos:    


Abendlied vom Niederrhein


Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,
|: wo wir uns finden,
wohl untern Linden,
zur Abendzeit! :|

Da haben wir so manche Stund’
gesessen da in frohem Rund,
|: und thaten singen,
Die Lieder klingen
im Eichengrund! :|

Daß wir uns hier in diesem Thal
noch treffen so viel hundertmal:
|: Gott mag es schenken,
Gott mag es lenken,
der hat die Gnad’. :|

Jetzt, Brüder, eine gute Nacht,
der Herr im hohen Himmel wacht,
|: in seiner Güten
uns zu behüten,
hat er bedacht! :|
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