Josef Speckbacher
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* 13. Juli 1767 in Gnadenwald ,
Tirol
† 28. März 1820 in Hall
in Tirol
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Deutscher Freiheitskämpfer in Tirol.
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Früh
verwaist, erhielt Speckbacher nur zwei Jahre Schulunterricht und konnte sich erst später Kenntnisse im Lesen und Schreiben aneignen. Er
musste sich als Hirte verdingen, war daneben als Wilderer gefürchtet und wurde
schließlich Arbeiter in der Haller Saline. 1794 ehelichte er Maria Schmiederer, die den Schmiedererhof in Rinn besaß – weshalb er später
'Mann von Rinn' genannt wurde – und war als
Bauer tätig.
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1809 konnte
Speckbacher seine Führungsqualitäten und strategische
Begabung beweisen, nachdem er, von Andreas Hofer
mit einem Kommando. betraut, zwischen April und Juli
wesentlichen Anteil an den Kämpfen im Unterinntal hatte. Speckbacher war
ein hervorragender Taktiker, der mit seinen irregulären ortskundigen Truppen
gerade im unwegsamen Gebirge den feindlichen Truppen großen Schaden zufügte.
Er kommandierte im August 1809 den rechten Flügel der Tiroler in der siegreichen
(dritten) Schlacht am Berg Isel , in
deren Folge die Bayern Innsbruck räumen mussten. Danach eroberte er nochmals die Stadt Hall, drang bis Schwaz vor
und zog in den Pinzgau. Im Oktober wurde er bei Melleck geschlagen, verlor 300 Mann,
wurde selbst verwundet und entging nur knapp der Gefangenschaft. In der letzten
Schlacht am Berg Isel Anfang November 1809 konnte auch er die Niederlage nicht
mehr aufhalten. Speckbacher musste flüchten und sich monatelang in Tirol verstecken, ehe er
im Sommer 1810 Wien erreichte, wo er vom Kaiser ausgezeichnet wurde, eine Ehrenpension erhielt und zum
Major ernannt wurde. Erst nach der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich 1814
konnte Speckbacher in die Heimat zurückkehren.
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1820 zog sich Speckbacher ein Nierenleiden zu, deren Ursachen in den Kriegszeiten zu suchen sind. Nach mehreren Wochen
großer Schmerzen starb Speckbacher im Alter von 53 Jahren in Tirol. Zu Ehren seines Begräbnisses in Hall zogen mehrere Schützenkompanien auf. Am 20. April 1858 wurden seine sterblichen Überreste feierlich exhumiert und in der Hofkirche von Innsbruck neben Andreas Hofer und Joachim Haspinger
bestattet. Dort ist das Grabmal heute noch zu bewundern.
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