Die Unterstützer S.E. Bischof Williamsons – seien sie Leser der „Eleison Kommentare,“ Wohltäter der St. Marcel Initiative oder anderweitig Verbundene – haben sicherlich schon von der Weihe Hw. Jean-Michel Faures zum Bischof gehört, welche S.E. Bischof Williamson durchführte am Donnerstag, den 19. März 2015, Fest des heiligen Josephs, im Kloster Heiligkreuz im brasilianischen Neu-Freiburg. Verständlicherweise hielten wir diese Nachricht bis zur relativ letzten Minute zurück, um unwillkommene Störungen der Zeremonie oder andere damit zusammenhängende Probleme möglichst zu vermeiden.

Da nun die Weihe stattgefunden hat, können wir den Gläubigen und der ganzen Welt das sogenannte „Notfalls-Mandat“ vorstellen, welches während der Weiheliturgie vorgelesen wurde.

Wie bereits viele Leser wissen, gehört zu den ersten gesprochenen Worten beim Ritus der Bischofsweihe die folgende Aussage, welche der weihende Bischof von seinem obersten Assistenten gefragt wird:

„Hochwürdigster Bischof, unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, bittet, daß Sie den hier anwesenden Priester mit der Bürde des Bischofsamtes verseht.“

Als Antwort fragt der weihende Bischof den Assistenten, ob er einen„Apostolischen Auftrag“ (Mandatum) hat.

Die Antwort lautet: „Wir haben ihn,“ worauf dann der weihende Bischof erwidert: „Lest ihn vor.“

(Interessierte können im Internetz den folgenden nützlichen Lateinischen und Englischen Ordo finden, welcher aus dem Pontificale Romanum stammt und 1910 veröffentlicht wurde.)

Es folgt der Text, welcher in der Zeremonie am Donnerstag als Antwort auf Bischof Williamsons Aufforderung vorgelesen wurde, und welcher sowohl eine liturgische Funktion besitzt, wie auch als öffentliche Begründung für die Zeremonie, wie von den Teilnehmern vergegenwärtigt, dient. Den Leser dürfte zudem interessieren, daß die ersten Absätze eng an die von Erzbischof Lefebvre am 30. Juni 1988 benutzten Worte angelehnt sind.

MANDATUM APOSTOLICUM

Wir haben einen apostolischen Auftrag (Mandatum), zu weihen, von der heiligen römischen Kirche, welche den von den Aposteln empfangenen heiligen Traditionen immer treu ist und uns vorschreibt, daß wir diese Traditionen, das heißt das Glaubensgut, allen Menschen zum Heil ihrer Seelen treu übermitteln.

Da nun auf der einen Seite seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bis zum heutigen Tag die Autoritäten der römischen Kirche vom Geist des Modernismus beseelt sind und so, gegen die heiligen Traditionen handelnd, „die gesunde Lehre nicht ertragen und das Gehör von der Wahrheit abwenden, den Fabeln dagegen sich zuwenden,“ wie der heilige Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus sagt (Kapitel 4, 3–4), warum sollten wir da diese Autoritäten um ein Mandat bitten zur Weihe eines Bischofs, welcher ihrem schlimmsten Irrtum grundsätzlich sich entgegenstellen wird?

Und auf der anderen Seite haben die wenigen Katholiken, welche die Bedeutung eines solchen Bischofs begreifen, sogar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gehofft, daß er aus den Reihen der von Erzbischof Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. kommen könnte – so wie jene vier Auxiliarbischöfe, die er für die Bruderschaft im Jahre 1988 durch ein vorheriges Notstands-Mandat geweiht hatte. Doch weil die Bruderschaftsoberen durch ihre ständige Hinwendung zu den römischen Behörden zeigten, daß sie denselben modernistischen Weg einschlagen, erwiese diese Hoffnung sich als trügerisch.

Von wo also könnten diese gläubigen Katholiken jene Bischöfe erhalten, welche zum Überleben ihres wahren Glaubens notwendig sind? In einer Welt, welche ihren politischen Krieg gegen Gott und seine Kirche täglich intensiviert, kann die Sicherung des Überlebens des Glaubens nicht mehr länger nur auf den Schultern eines einzelnen vollständig anti-modernistischen Bischofs ruhen. Deswegen fordert die Kirche selber von diesem Bischof, einen Auxiliarbischof zu benennen, der Hochwürden Jean-Michel Faure sein wird.

Durch diese Weitergabe der Bischofsgnade wird keine bischöfliche Jurisdiktionsgewalt vorausgesetzt oder zugestanden, und sobald Gott zur Rettung seiner Kirche eingreift, welche keine menschliche Hoffnung auf Rettung mehr hat, wird die Wirkung dieser Weihe und ihres Notstands-Mandates ohne Verzögerung zurück in die Hände eines Papstes gelegt, welcher dann wieder voll katholisch sein wird.

Bischof Richard Williamson (75) hat einen neuen Bischof geweiht. Die nach katholischem Kirchenrecht unerlaubte, aber gültige Weihe fand im Benediktinerkloster von Nova Friburgo   im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro statt. Die Weihe empfing der Franzose Jean-Michel Faure (73), der Nachfolger Williamsons als Leiter des Priesterseminars von La Reja in Argentinien wurde. Faure wurde 1977 vom Gründer der Priesterbruderschaft Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991), zum Priester geweiht. 2013 brach er, wie Williamson 2012, mit dem derzeitigen Generaloberen der Piusbrüder, Bernard Fellay.

In einem in dem Blog "Non possumus" publizierten Interview kündigte Faure an, sich in Frankreich niederlassen zu wollen. Man plane, in der Nähe der traditionalistischen Dominikanergemeinschaft von Avrille im Departement Maine-et-Loire ein Priesterseminar zu eröffnen.
ABCD

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