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Datum:
28.03.2009 Zeit: 18:40
A. H.: Im Bad Doberaner Ortsteil Heiligendamm fand im Juni 2007 der G8-Gipfel statt. Vorher musste Bad Doberan aber noch herausfinden, ob es Altlasten aus der Verganheit gbt. \"Wir weisen auf unseren Veranstaltungen seit Monaten auf die Ehrenbürgerschaft Hitlers hin, doch niemand von den Verantwortlichen reagiert\", sagte Globalisierungsgegner Matthias Monroy.
Es liegen keine direkten Unterlagen für die Verleihung vor, das goldene Buch der Stadt aus der fraglichen Zeit gilt als verschollen. \"Wir sind bisher immer davon ausgegangen, dass die Ehrenbürgerschaft mit dem Tod automatisch erlischt\", so Anke Bitter (PDS.Linkspartei), Präsidentin der Stadtvertretung. Trotzdem wurde auf der Stadtverordnetenversammlung im April 2007 ein Antrag auf Aberkennung vorgelegt, sagte der Bad Doberaner Bürgermeister Hartmut Polzin.
Zudem wurde ein Hinweis geprüft, wonach Hitler die Ehrenbürgerschaft bereits kurz nach Kriegsende aberkannt wurde. Außerdem seien nach dem Zweiten Weltkrieg allen ehemaligen Nazi-Größen die bürgerlichen Rechte und damit auch Ehrenbürgerschaften generell aberkannt worden, sagte Polzin weiter. Die Stadtverwaltung suchte in den Archiven nach entsprechenden Dokumenten.
Aus den Annalen der Stadt geht zweifelsfrei hervor, dass im Frühjahr 1932 die NSDAP die absolute Mehrheit in der Stadtverordnung hatte. Auch wenn die Verleihungsurkunde für Adolf Hitler offenbar verloren ging, sehen Historiker es wegen damaliger Veröffentlichungen und anderer Hinweise als erwiesen an, dass Hitler bereits 1932 Ehrenbürger Bad Doberans wurde. Die Gemeinde wäre damit die erste, die Adolf Hitler diese Ehre damals zuteil werden ließ.
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