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Thomas Blatt
fordert Auslieferung
München
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Der 82-jährige US-Amerikaner Thomas Blatt (Foto), der als Jude 1943 in ein
Konzentrationslager im polnischen Sobibor eingeliefert wurde, fordert die
sofortige Abschiebung des gebürtigen Ukrainers John Demjanjuk aus Cincinnati in den USA nach München.
Er hat fest vor, selbst zu dem Verfahren anzureisen, um dort als Nebenkläger
aufzutreten. Der Leitende Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel
hatte gegen Demjanjuk einen Haftbefehl wegen Beihilfe zur Ermordung von mindestens 29 000 Menschen
in Sobibor im Jahr 1943 erwirkt. Der gebürtige Ukrainer bestreitet die Vorwürfe.
Blatt blieb bis 1959 in Polen. Dann emigrierte er in die USA. In den 70´er Jahren besuchte er
mehrmals im Jahr Polen und die Sowjet-Union. 1983 sagte er in Deutschland
als Zeuge im zweiten Hagener Prozess gegen Karl Frenzel aus, der zu
lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. 1987 gründete er das "Holocaust Sites Preservation
Comitee". Seitdem teilte er seine Zeit zwischen seinen Häusern in
Kalifornien und Danzig und ist als Vortragsreisender in den USA und Europa unterwegs.
Er hat über seine Erlebnisse in Sobibor in Büchern, preisgekrönten
Filmen und weltweiten Vortragsreisen und Gedenkveranstaltungen berichtet.
Sein Film "Escape from Sobibór" mit Rutger Hauer in der Hauptrolle
kam 1987 in die US-Kinos .
In einem Dokumentarfilm konfrontiert Blatt die Bürger seines Geburtsortes Izbica
in Polen mit der Vergangenheit, ihrer Kollaboration mit den Deutschen und ihrem
Antisemitismus .
Im Januar 2007 wurde Blatt in Warschau zu seinen Erlebnissen interviewt .
Er betreibt den Internet-Auftritt
http://www.sobibor.info/murder.html
In Deutschland fördert das 'Bildungswerk Stanislaw Hantz'
Blatts
Arbeiten. In den USA wurde und wird Blatt häufig angefeindet ('Thomas
Blatt Holocaust Fraud'), beispielsweise von Demjanjuks Familie, Norman Finkelstein, Thomas
Kues, Denierbud und anderen. Diese Auseinandersetzungen werden
hauptsächlich im Internet geführt und sind in der BRD nicht zugänglich.
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