Neues
aus Pforzheim
Pforzheim - Zwei Schüler, die Siegbert Sonnenberg (Foto), Direktor des Johannes-Kepler-Gymnasiums in
Pforzheim, im März 2009 von seiner Schule verwiesen hatte, dürfen vorerst bleiben. Das entschied das Verwaltungsgericht Karlsruhe
am Donnerstag. Die Eltern der Schüler hatten bei
Gericht Eilanträge auf vorläufigen Rechtsschutz eingereicht.
Die beiden Schüler der 11. Klasse
des Gymnasiums sollen am zweiten Weihnachtsfeiertag 2008 alkoholisiert, zusammen mit
anderen Schülern, vor dem Haus eines jüdischen sogenannten 'Top-Schülers',
beleidigende Parolen gerufen und gegen das Gebäude gespuckt haben. Der Staatsschutz ermittelte
gegen zehn Schüler wegen des Verdachts auf Volksverhetzung
Sonnenberg hatte nach dem Vorfall seine Schüler auf dem Schulhof zu einer
Schweigeminute antreten lassen, die Lehrer angewiesen, den Vorfall einige
Unterrichtsstunden lang zu besprechen und einen offenen Brief an die Eltern
aller Schüler gerichtet. Weiter hatte Sonnenberg die Interventionsgruppe Big Rex des
Landeskriminalamtes eingeschaltet und die Lehrer speziell schulen lassen,
woraufhin im Sinne des humanistischen Geistes von Sonnenbergs Anstalt Eier gegen Autos und
Häuser der Familien der beschuldigten Schüler geworfen und satirische
Fragebögen nach dem Vorbild der Entnazifizierungsbögen der Siegermächte nach dem 2. Weltkrieg
an die Schüler und Schülerinnen verteilt wurden. In den insgesamt 34
Fragen wurde Auskunft gefordert zur Person, zur politischen Gesinnung, zu
Kontakten und Mitgliedschaften, über Schüler, Freunde, Lehrer Geschwister,
Surfgewohnheiten und Musikgeschmack
|