München - Der Münchner evangelischer Pfarrer Traugott Roser (oben)
hatte die Ärztin Robin Cohen (unten)
vom Jewish General Hospital, Montreal, Kanada zu Besuch, die er in einem Münchner Hotel
einquartierte. Im ganzen Hotel hängen Dutzende Arbeiten eines bejahrten Künstlers
über die deutsche Geschichte; sie zeigen historische Personen wie Kaiser Wilhelm ebenso wie Jäger nach der Entenjagd.
Im Zimmer der kanadischen Ärztin hängen zwei Radierungen, betitelt: 'Und nun vorwärts mit
Gott' und 'Am 30. Januar 1933 ging der Weimarer Staat zugrunde', in denen
die damalige Machtübergabe durch Reichspräsident Paul von Hindenburg an
Reichskanzler Adolf Hitler dargestellt sind.
Cohen
spricht kein Deutsch, aber sie las den Namen Hitler und 1933.
Noch am selben Abend suchte sie sich eine andere Unterkunft. In einer langen
E-Mail schilderte sie, wie sie beim Anblick der Bilder zu zittern begann, wie ihr übel wurde. Roser verständigte das
Münchner Tourismusamt, welches die Kripo vorbeischickte. Die Staatsanwaltschaft
ist eingeschaltet. Das Tourismusamt und das Kreisverwaltungsreferat kündigten
intensive Gespräche mit den Hoteliers an. Diese sagten, die Bilder seien Teil einer
Ausstellung. Die Tochter des Malers reagierte erbost, Ihr Vater sei immer gegen Hitler
gewesen.