Hamburg -
Esther Bejarano,* 15. Dezember 1924 in Saarlouis als Esther Loewy, ist jetzt unter die Rapper
gegangen. Gemeinsam mit ihrer Gruppe 'Coincidence' und der Kölner Hip-Hop-Band
'Microphone Mafia' hat sie ein Album eingespielt. Die CDs sollen an Schulen verteilt werden - als Gegenentwurf zu den Versuchen der NPD,
rechtes Liedgut unter die Schüler zu bringen.
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Bejarano
hat die Konzentrationslager von Auschwitz - im dortigen Mädchenorchester
- und Ravensbrück überlebt: Im April 1943 wurde sie mit weiteren über 1.000 jüdischen Menschen aus dem Berliner Sammellager nach Auschwitz deportiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog sie zunächst in das damalige Palästina und Anfang der 1960er Jahre nach Hamburg.
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Als Vorsitzende des
Auschwitzkomitees spricht sie auf entsprechenden Veranstaltungen. Zusammen mit Anita Lasker-Wallfisch
ist sie die letzte bekannte noch Lebende des Mädchenorchesters von Auschwitz.
Die Funktion des Mädchenorchesters in Auschwitz-Birkenau
war, am Tor zu stehen und zu spielen, morgens, wenn die Arbeitskolonnen ausmarschierten und abends, wenn sie ins Lager zurückkamen.
Auch wenn neue Transporte ankamen, die bis zu den Gaskammern fuhren,
spielte das Orchester, und die Deportierten winkten ihm zu. Das war die Taktik der Nazis.