Taliban
erobert die Provinz Kundus zurück
ABCD
Was für lange Zeit als eine ruhige Region in Afghanistan galt, ist nicht
mehr so. Die Taliban haben ihre Kontrolle des Landes auch auf die Region die
unter deutschem Mandat steht ausgedehnt und neue Strassensperren errichtet.
Ziel ist es die Nachschubrouten für die NATO durch dieses Gebiet zu kappen. Für
die deutschen Soldaten sieht es gar nicht gut aus, sie können nichts
verhindern und sind auf verlorerenem Posten, denn die Taliban haben die
Kontrolle übenommen und zeigen sich offen in der ganzen Gegend.
ABCD
Ein Bericht aus Kundus von Al Jazeera TV:
AB
Die Bundeswehr richtet sich in Afghanistan auf eine härtere Gangart
ein: Die Gefechte mit Aufständischen hätten "eine neue Qualität"
erreicht, auf die entsprechend reagiert werde, sagte der Parlamentarische
Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt (CSU) am Samstag zum Abschluss
seines Truppenbesuches im nordafghanischen Kundus. Hier waren deutsche
Soldaten allein seit Jahresbeginn 30 Mal mit Raketen auf das Lager oder direkt
auf Patrouille angegriffen worden. Als Reaktion darauf wurde ein Grossteil der
in Mazar-i-Sharif stationierten Schnellen Eingreiftruppe QRF nach Kundus
verlegt.
AB
Kommentar: Die Aussage von Oberst Georg Klein im Filmbericht zeigt,
wie völlig realitätsfremd das deutsche Kommando denkt und wie man die
Tatsachen verdreht. Klein tut so, als wenn die Taliban irgendwo aus dem Ausland
nach Afghanistan als Fremde eingedrungen oder einfach vom Himmel gefallen
sind. Dabei kommen sie aus dem Volk, es ist ihre Heimat, sie haben bereits gegen
die sowjetischen Invasoren gekämpft und die deutschen Truppen sind die
fremden Besatzer, die dort nichts zu suchen haben.
AB
Genau diese Sicht hatten auch die Amerikaner in Vietnam, indem
sie das Märchen erzählten, die Vietkong sind Fremde und Feinde des Volkes,
um ihre Intervention zu rechtfertigen. Am Schluss mussten die Amerikaner die
Niederlange eingestehen. Man kann nicht gewinnen, wenn man das ganze
Volk gegen sich hat und die Freiheitskämpfer ihre Unterstützung und Basis
von dort her bekommen. Die Amerikaner lernen es einfach nie, dass man sich nicht in fremde Angelegenheiten
einmischen darf, und dass die Vietnamesen damals und die Afghanen jetzt ihre
Probleme selber lösen müssen.
Dieser selbsterteilte Auftrag des Westens, den Weltpolizisten zu spielen,
ist der Hauptgrund für alle Konflikte. Dabei wird damit nur der wahre Grund für
die militärischen Eingriffe verschleiert: es geht um die geopolitische
Strategie, um Imperialismus, um Macht, Kontrolle und auch ums Geschäft.
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