Auf
ein Wort
ABCD Wer
kennt sie nicht, die täglichen Anrede-Sprechblasen:
'Liebe Mitbürgerin.. und Mitbürgr..', 'Sehr
geehrte Mitgesellschafterin.. und Mitgesellschaftr..,
oder 'Werte Genossinn.. un.. Genossn..'. Oder
geschrieben: 'Viele Hausärztinnen und Hausärzte
sind in den Streik getreten'. - 'Liebe ausländische
Mitbürgerinnen und Mitbürger!' -
'Hauptschullehrerinnen und Hauptschullehrer leiden
häufig unter dem 'Burnout-Syndrom.' Oder noch
schlimmer: 'Ich bin NachwuchswissenschaftlerIn und möchte ein Forschungsprojekt auf den Weg bringen.'
- 'Am 17. Juli 2009 bitten wir alle Mitarbeiter/-innen, sich um 15:00 Uhr zum Erfahrungsaustausch in der Kantine einzufinden, an dem auch Chef/-innen, Abteilungsleiter/-innen und Geschäftsfreund/-innen
teilnehmen werden.' Diese
Sprachverhunzung kommt, wie so viele andere
Verirrungen - aus den USA - unter dem Gebot:
'Gleichstellung, Gleichberechtigung,
Antidiskriminierung, Political correctness'. Kaum
jemand wagt es noch, dagegen aufzumucken. Wer aber
mitmacht, zeigt nur, dass er in der Schule nichts
gelernt hat, einen unfähigen Lehrer hatte oder eben
ein Einfaltspinsel ist, der anderen den größten
Unsinn nachquakt. Im Deutschen wie in zahlreichen
anderen indogermanischen Sprachen gilt die Regel,
bei Berufsbezeichnungen und ähnlichen Begriffen
wird eine Mehrzahl von Personen unterschiedlichen
Geschlechts durch den Plural der grammatisch
männlichen Form gekennzeichnet. Es heißt also
nicht: 'Alle Handwerksmeisterinnen und
Handwerksmeister müssen eine
Meisterinnen/Meister-Prüfung abgelegt haben',
sondern: Alle Handwerksmeister müssen eine
Meisterprüfung abgelegt haben. Anders ist es bei
einer Mehrzahl von Personen nur weiblichen
Geschlechts, wenn man auf diese Tatsache
ausdrücklich hinweisen will. Beispiel: 'Alle
Professorinnen sollten mit <Frau Professor>
angeredet werden'.
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