Neues
aus Israel
Petach Tikwa bei Tel Aviv
- Der 85-jährige Jitzchak Ganon,
der aus Arta, einer Kleinstadt in Nordgriechenland
stammt und jetzt in Israel lebt, wurde am 25. März
1944 zusammen mit seiner Familie nach Auschwitz
deportiert. Nach der Ankunft mussten alle sich ausziehen und
wurden untersucht, die Mutter und fünf Geschwister
wurden ins Gas geschickt. Ganon selbst wurde ins Krankenhaus von Auschwitz-Birkenau
gebracht, wo ihm der Arzt Josef Mengele (Foto) ohne Narkose eine Niere
entnahm. "Ich sah die Niere in seinen Händen pulsieren und weinte wie ein Verrückter", erzählt Ganon. "Ich schrie das 'Höre Israel' (5. Buch Mose, Kapitel 6, jüdisches "Glaubensbekenntnis"). Ich betete, dass ich sterben möge, um nicht länger zu leiden."
Nach der Operation musste er ohne Schmerzmittel in der Näherei des KZ arbeiten, unter anderem gehört das Reinigen blutiger Operationsbestecke zu seinen Aufgaben. Sechseinhalb Monate verbrachte Jitzchak Ganon
im Birkenauer Krankenhaus. Einmal musste er eine ganze Nacht lang in einem Becken mit eiskaltem Wasser verbringen, weil Mengele seine Lungenfunktion
prüfen wollte. Als man keine Verwendung mehr für ihn
hatte, schickten die Nazis auch ihn in die Gaskammer. Er überlebte durch einen Zufall. Ganon hatte die Nummer 201 erhalten, doch die Gaskammer fasste nur 200 Menschen.
Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen befreit. Jitzchak Ganon kehrte in seine Heimat Griechenland zurück, traf seine
überlebenden Geschwister wieder, einen Bruder und eine Schwester, und wanderte 1949 nach Israel
aus .
|