Nürnberg - Vor dem Landgericht Nürnberg findet
derzeit ein Prozess statt, in dem eine ehemalige
Siemens-Angestellte den Konzern (oben links
Vorstandsvorsitzender Peter Löscher mit rechts
Finanzvorstand Joe Kaeser) wegen 'Mobbings'
verklagt. Ihre beiden Anwälte (unten mit Klägerin), Spezialisten für Antidiskriminierungsrecht, haben 28 Punkte herausgearbeitet, die belegen sollen, dass
ihre Mandantin wegen ihres Geschlecht und ihrer
Herkunft bei Siemens 'gemobbt' wurde. Frauen, vor allem solche mit Migrationshintergrund, seien
bei Siemens chancenlos. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück.
Er bestätigt jedoch, dass der Klägerin wegen
folgenden Satzes in einer Beschwerde an Löscher
gekündigt wurde: "Ich darf Ihnen heute schriftlich bestätigen, dass kein Jude in diesem Land solche seelischen Qualen erleiden musste wie ich".
Das sei eine Verharmlosung des HOLOCAUST .
Das Verfahren besteht aus drei Teilen: Die Klägerin wehrt sich gegen
ihre Kündigung und will ihr Gehalt nachgezahlt bekommen.
Außerdem will sie eine Entschädigung von nicht weniger als 1,3 Millionen Euro. Das summiert sich auf etwa zwei Millionen. Das Gericht
empfiehlt beide Seiten bis Mitte März eine gütliche Einigung.
Der Prozess wird am 17. März fortgeführt.