Budapest - Die seit dem Frühjahr amtierende regierenden neue ungarische Regierung
verfügte zum Wochenende den Abbruch der Kreditverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), die Einführung einer saftigen Sonderabgabe für die Banken und das Verbot neuer Bankkredite in Schweizer Franken an Privatpersonen.
Da Ungarn praktisch keine eigenen Banken mehr hat, treffen die Maßnahmen fast nur ausländische Geldhäuser.
Das internationale Finanzkapital schäumt.
Während die Vorgängerregierung, von den sogenannten Sozialisten gestellt, sich hemmungslos bereicherte und das Land den internationalen Monopolen zum Fraß vorwarf, versucht
Ungarn eine Kehrtwende.
Das Land weigert sich, den Kurs zur Reduzierung der Staatsausgaben fortzusetzen, der die Verringerung des Haushaltsdefizits bezweckt.
Es erkühnte sich, den IWF und die Europäische Kommission herauszufordern, die auf weiteren Sparmaßnahmen bestehen. Dafür wurde es mit der Nichtgewährung eines früher bereits versprochenen weiteren Kredits bestraft.
Ungarn hat eigenständig ein Reformprogramm ausgearbeitet, und es nicht als notwendig erachtet, dieses mit dem IWF und der Europäischen Kommission abzustimmen.