Freitag, 17. September 2010

 

Operation Ebenezer Exodus 
ABCD
Zum fundamentalistischen Bibelverständnis gehört die Überzeugung vom nahen Ende der
Weltzeit. Evangelikale und charismatische Christen glauben, dass die Endzeit bereits angebrochen sei. Sie vertreten das heilsgeschichtliche Schema, wonach sich die Juden als Gottes auserwähltes Volk im Heiligen Land sammeln und zu Jesus bekehren müssen, ehe dieser als Messias wiederkommt und die Welt erlöst.

So finanziert die vom verstorbenen Schweizer Gustav Scheller gegründete Operation Ebenezer Exodus für Juden aus Russland die Schiffsreise von Odessa nach Haifa: Sämtliche Juden sollen nach Israel heimkehren. Das schließt auch Judäa und Samaria ein. Scheller und seine Nachfolger sind überzeugt, dass sich in der Rückkehr der Juden alttestamentliche Prophetien und die Kapitel 9-11 des Römerbriefes erfüllen, welche sie wörtlich nehmen: Erst die Sammlung aller Juden in Israel und ihre Bekehrung zum Messias Jesus werde die Geschichte an ihr Ende bringen. Operation Ebenezer Exodus hat schon 125.000 Juden aus dem Osten nach Israel gebracht.

Das eschatologische Muster ist bei evangelikalen Fundamentalisten Gemeingut. Es projiziert das eigene heilsgeschichtliche Schema auf die politisch-zionistische Bewegung. Im Einklang mit israelischen nationalreligiösen Vorstellungen beschwören Evangelikale ein Gross-Israel-Konzept. Die zionistische Bewegung, die Staatsgründung 1948 und die Okkupation Jerusalems von 1967 sind für
sie Zeichen, dass das Ende der Zeiten und die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorstehen . Zuvor aber soll sich die in der Johannesapokalypse prophezeite Schlacht von Harmagedon ereignen. Gemäss diesem Endzeitszenario erheben sich alle Nationen gegen Israel. Nach der Schlacht soll Jesus sich dem Volk Israel als Messias zu erkennen geben, es bekehren und mit dem Gott seiner Väter versöhnen. Gerettet werden natürlich auch die standhaften Evangelikalen.

 

Gottes Plan kann nach Scheller und seinen Geistesverwandten nicht gestoppt werden, auch wenn die Welt mit aller Kraft versucht, Israel unter seine Feinde aufzuteilen. Denn der Herr sagt, dass Er Israel sammeln wird von den vier Enden der Erde (Jesaja 11,12). Im Angesicht des Bombenterrors und der Anstrengungen des Iran, eine eigene Atombombe zu bauen, spricht der Herr zu Israel: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“ (Jesaja 43,1). Er verspricht, die Nachkommen Israels ins Land zu bringen. 

 

Da der Herr nicht schnell genug seinen Plan allein verwirklichen kann, bedarf Er des Beistandes Schellers und seiner Nachfolger. Im Jahr 2008 haben sich letztere in der BRD leider zerstritten, so dass es seit Anfang 2009 einen Ebenezer-Exodus-Verein unter der Leitung von Hinrich Kaasmann (oben rechts) und einen zweiten unter der Leitung von Helmut Specht (unten vierter von links) gibt.

Quelle: Internet

Weitere Infos: 
 

 

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