Kassel
- Der 30-jährige
Iraner Abbas Tadrisy (oben rechts), der 38-jährige Hadi Africiabi (oben
links) und
die 44-jährige Zahra Mahreganfar veranstalten seit Montag vor dem
Kasseler Rathaus einen Hungerstreik. Mahreganfar ist derzeit in einer Klinik. Die 23-jährige
Mania Irani (oben Mitte) unterstützt die Aktion.
Abbas
sagte, er habe dem Islam abgeschworen, und seine Freundin sei im siebten Monat
schwanger. Dennoch sei sein Asylantrag trotz Widerspruchs dreimal abgelehnt worden - nun drohe die Abschiebung. Statt mit Monat für Monat verlängerten Duldungen in dauernder Unsicherheit zu leben, fordern sie ein Bleiberecht mit Arbeitserlaubnis. Während
die AStA-Dullis der Uni sowie die Kasseler Linken-Dullis das Anliegen unterstützen und internationale Medien über den Fall berichten, zeigen sich die Beteiligten enttäuscht über die mangelnde Resonanz der Kommunalpolitik.
Bürgermeister Kaiser oder OB Hilgen hätten bislang kein Gespräch
gesucht, sagte Irani. In Stadt und Landkreis Kassel sind aktuell 19 Iraner im laufenden Asylverfahren. Als Asylbewerber abgelehnt, doch geduldet sind 31
Personen
Die Abschiebung einer jemenitische Familie
(unteres Bild) aus Lohfelden im Landkreis Kassel wurde 8. September in letzter Minute gestoppt.
Die Familie saß um 11.15 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen bereits im Flugzeug nach Aden, als die Anweisung des Innenministeriums an die Bundespolizei auf Nichtvollstreckung
eintraf.