Dunkel
war der Rede Sinn - oder: Werner der Stammler
Eichsfeld - Ein positives Resümee zog kürzlich Dulli-Landrat
Werner Henning (oben)
für 2010. Er sei mit dem Ergebnis recht zufrieden, weil man sich im Bereich der Doppik
weiter stabilisiert hätte. Doppik sei eine ganz andere Denke, eine rechnerische Darstellung, in der die Zufriedenheitsmatrix konsolidiert ist.
Die Eichsfelder müssten sich über 2011 hinaus auf verstärkte Kürzungen einstellen.
Alle müssten sich in den Erwartungen weiter disziplinieren. Er habe mehr Angst vor einer Anstiegsquote der erwarteten Leistungen, als davor, die Leistungen im bisherigen Niveau zu stabilisieren.
Insbesondere im sozialen Bereich würde die Erwartungshaltung an Leistungen aus der Kreiskasse höher.
Heute würden Leistungen eingefordert, die vor Jahren vor dem gleichen Hintergrund noch nicht eingefordert worden sind. Das
hätte nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass sich die persönliche Lebenssituation tatsächlich verschlechtert
habe, sondern die Hürde sei geringer geworden, darauf abzustellen.
Orientierung sei für die Eichsfelder auch der katholische Glaube. Der Papst
würde in Erfurt als Staatsmann empfangen und könne seine öffentliche Wahrnehmungsform
zelebrieren. Im Eichsfeld würde der Papst als Oberhirte seinen Gläubigen nahe sein.
Die Eichsfelder würden im Erleben des Papstes die Chance haben, die eigene Religiosität aus ihrer Tradition heraus neu zu definieren.
Dem Leinefelde-Worbiser Bürgermeister Gerd Reinhardt (unten)
sei mit seinem Vorschlag des Gebetes einer Novene deshalb Kritik
entgegengebracht worden, weil vorwiegend jene kritisiert hätten, die ihn und seinen Vorschlag in der Tiefe nicht
verstünden. Unkundige in Sachen religiöser Emotionalität hätten sich zur Kritik berufen gefühlt, weil deren Verstehensebene verschütt gegangen
sei.
Reinhardts Feststellung, dass die Eichsfelder in eine ehrfürchtige Starre verfallen
seien, sei ihm zu schnell. Dass er die Eichsfelder auffordere, ihre Religion wieder als einen Ausdruck der eigenen Lebenshaltung zur formulieren, darin
habe er recht, weil er zu allererst diese Emotionalität in sich wach gerufen
habe. Schnell meinten Kritikaster daherzukommen und die religiöse Inhaltlichkeit von Reinhardt auf der Folie einer rationalen Abfolge bewerten zu können, weil man ihn selbst nach irgendeinem Gerüst beurteilt. Es
gäbe kein Recht darauf, eine religiöse Normierung quasi zu definieren. Und dass das heute oftmals schon
geschähe, empfinde er als brüskierend. Er habe eine hohe Achtung ungeachtet der Frage, ob
Reinhardt in allen Facetten seines persönlichen Lebens dem hehren Anspruch dieser Religion im
letzten gerecht werde. Da seien wir alle Sünder. Reinhardt habe eine ideale Ausdrucksform beschrieben und er
würde damit dem Eichsfeld viel mehr gerecht, als alle Politiker, die sich zu diesem Thema geäußert
hätten. Reinhardt sei mit der Aufforderung zur Novene auch dichter an der Emotionalität unserer Religion als manch anderer innerkirchlicher Diskutant.
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