Krauschwitz
- Reinhard Voitzsch, Superintendent von Naumburg-Zeitz , entzog dem
Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats von Teuchern Hans Püschel (Mitte) die Mitgliedschaft in diesem Gremium, weil er bei der
kommenden Landtagswahl für die NPD kandidiert . Der am Dienstagabend ergangene Beschluss
beruhe auf einem Votum der Landessynode von
2009, nach dem Sympathie für NPD unvereinbar ist mit einem Ehrenamt in der mitteldeutschen
Kirche .
Oben Landesbischöfin Ilse Junkermann.
Püschel
ist Bürgermeister von
Krauschwitz, einer 550-Seelen-Gemeinde im Burgenlandkreis. Im November
hatte SPD-Mitglied Püschel, der nach der Wende zu den Gründungsmitgliedern der SPD im Burgenlandkreis gehörte,
den NPD-Bundesparteitag im nahegelegenen Hohenmölsen besucht und diese Partei mehrfach
gelobt. SPD-Kreisvorsitzender und Innenstaatssekretär der Landesregierung, Rüdiger
Erben (unten), hatte daraufhin im Dezember ein Parteiausschlussverfahren gegen Püschel eröffnet. Dem Rauswurf kam der Politiker jedoch mit einem Austritt zuvor.
Gleichzeitig gab er seine Landtagskandidatur für die NPD bekannt. In dem Wahlkreis tritt Püschel
bei der Landtagswahl im März gegen Erben an.
Erben
hatte Ende Dezember der Kirche in einem Brief an das Pfarramt eine zögerliche Haltung im Fall Püschel vorgeworfen,
der zu Heiligabend noch die Kirchenorgel spielte, weshalb nach Erben einige
Personen dem Gottesdienst ferngeblieben seien. Jetzt hat der 62-jährige
Püschel zu einer
Informationsveranstaltung im Bürgerhaus von Krauschwitz mit ihm als Redner eingeladen.