Barleben - Am Samstag fand in der Barleber Mittellandhalle
die erste, letzte und somit einzige Wahlkampfveranstaltung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD)
vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag statt mit einer Rede des NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt.
Das Wahlziel 'sieben plus' bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 20.März
erscheine ihm erreichbar. Star der Versammlung war der Krauschwitzer Bürgermeister und SPD-Dissident Hans Püschel.
Noch ist er nicht NPD-Mitglied, aber mit ihm erhofft sich die NPD ein Direktmandat im Raum Weißenfels. Unter der
Leitung des sächsischen Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel hat die NPD
einen professionellen Wahlkampf mit 60 000 Plakaten, einer Million Wahlkampfzeitungen,
einem gekonnten Internet-Auftritt, einer Schulhof-CD sowie Schreiben an
die 10.000 Erstwähler geführt.
Die
Gemeinde Barleben hatte in mehreren Anläufen vergeblich versucht, der NPD
die Nutzung der Halle gerichtlich untersagen zu lassen. Eine weitere
Schikane war die Verweigerung der gastronomischen Versorgung durch die vor
Ort angesiedelten Gastronomen. Von einer Gegendemonstration der
vereinigten Dullis war in Barleben allerdings nichts zu sehen. Und in Dessau-Roßlau, wo am gleichen Tag 150 NPD-Anhänger
der Zerstörung der Stadt im zweiten Weltkrieg gedachten, fanden sich auch
nur 300 Dullis ein, um mit Sitzblockaden den NPD-Aufmarsch zu stören.
Das
'Netzwerk Gelebte Demokratie'
hatte zum Protest aufgerufen. Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff
und Innenminister Holger Hövelmann beteiligten sich an der Dulli- Veranstaltung.
Die NPD war in den vergangenen Jahren wiederholt im März in Dessau-Roßlau aufmarschiert.
Dessau war von 1940 bis 1945 Ziel von insgesamt 20 alliierten Luftangriffen. Der schwerste forderte am 7. März 1945 etwa 700
Todesopfer . Danach war der Großteil der Innenstadt
Dessaus zerstört.