Mittwoch, 27. April 2011

 

Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Oberhausen

11. Mai 1940: Bei einem Luftangriff fallen zum ersten Mal Bomben auf die Stadt. 2.50 Uhr Bombenabwurf von aus Richtung Königshardt anfliegenden feindlichen Flugzeugen im Bereich des L.S. Abschnittes "Nord" auf freies Gelände, das von Herzog- und Hirschstraße begrenzt wird. Es wurden 15 Brisanzbomben abgeworfen im Gewicht von je 225 kg. Geringer Sachschaden an Häuserwänden und zerspringenden Fensterscheiben. Personen- oder größerer Sachschaden ist nicht entstanden. Fliegeralarm wurde erst um 2.54 Uhr, also nach Abwurf der 14 Bomben, gegeben. Die Verwaltung ordnet an, daß die Straßenbeleuchtung ab sofort ausgeschaltet werden muss. 

4. Juli 1940:Wurden die Einwohner Oberhausens bislang nur in den Abend- und Nachtstunden durch Sirenengeheul gezwungen, die Keller und Schutzräume aufzusuchen, so macht es das Auftauchen von einzelnen Fliegern um 15.05 Uhr zum ersten Mal erforderlich, auch am Tage das Signal Fliegeralarm auszulösen.


Im Jahre 1940 wird in Oberhausen insgesamt 129 mal Fliegeralarm ausgelöst. Bei den sechs Luftangriffen werden insgesamt 20 Abwürfe von Bomben registriert; zehn Menschen kommen dabei ums Leben. 

27. März 1941: 21.50 Uhr Beginn der Einflüge an der Scheldemündung! In der Zeit vom 22.40 - 22.45 Uhr Luftangriff auf Luftschutz-Abschnitt "Nord" und zwar auf den Stadtteil Oberhausen-Osterfeld. Es wurden insgesamt 7 Sprengbomben abgeworfen. Die Wohnhäuser Hochstraße 45 und 49 wurden schwer getroffen. Auf dem Sammelbahnhof Osterfeld-Süd wurden 2 Sprengbomben abgeworfen, die erheblichen Gleis- und Güterwagenschaden anrichteten. Der Bahnverkehr auf der getroffenen Strecke Osterfeld-Süd - Bottrop wurde durch Umleitung aufrecht erhalten. Personenschäden: 1 Toter (Frau), 3 Schwer- und 5 Leichtverletzte. Sachschäden: 1 Haus (Hochstraße 45) vollständig zerstört, 1 Haus schwer beschädigt, 1 Haus Giebelwand eingedrückt, 4 Häuser leichtere Gebäude- und Glasschäden. Geringere Schäden an Telefon-, Starkstrom- und Wasserleitungen. Auf dem Bahnhof Osterfeld Gleis- und Güterwagenschaden. 

13. Juni 1941: Um 0.01 Uhr werden die ersten Einflüge an der Rheinmündung gemeldet. 0.35 Uhr "Luftgefahr 15"! In der Zeit von 1.20 - 2.00 Uhr erfolgte je ein Angriff auf den Luftschutz-Abschnitt "Nord" und "Süd". Im Verlaufe dieser Angriffe wurden insgesamt 18 Sprengbomben, darunter 2 Sprengbombenblindgänger und 50 Brandbomben, abgeworfen. Im Abschnitt Nord gingen 8 Sprengbomben, darunter ein Langzeitzünder, nieder. Die Bomben wurden auf das Gelände zwischen Nürnberger-, Siepen- Rothebusch- und geworfen. Personenschäden: 3 Tote, 11 Verletzte (Alle Personen befanden sich außerhalb des L.S.- Raumes). Sachschäden: 5 Häuser schwer, 211 Häuser leicht beschädigt 

9. März 1942: In der Zeit von 3.00 - 5.10 Uhr wurde Oberhausen in mehreren Wellen von einer größeren Anzahl - geschätzt wurden 60 - 80 feindlichen Maschinen - angegriffen. Dies war bisher der schwerste Angriff, bei dem die Luftschutz-Abschnitte Nord und Mitte besonders hart getroffen wurden. Eine ungewöhnlich große Anzahl abgeworfener Leuchtbomben, die teilweise zu 3 Stück gekoppelt waren, leiteten den Großangriff ein. Insgesamt wurden abgeworfen: 74 Sprengbomben, davon 2 Blindgänger bzw. Langzeitzünder, 2 Minenbomben, 1 Phosphorkanister und 2.649 Brandbomben. Die Wirkung der Minenbombe war besonders stark. Erheblicher Personen- und Sachschaden. 35 Tote, 63 Verletzte. 

10. April 1942: Beginn der feindlichen Einflüge 22.22 Uhr! 22.40 Uhr. In der Zeit von 23.45 - 0.30 (11.4.) Uhr erfolgte ein feindlicher Luftangriff, von dem alle Abschnitte betroffen wurden. Im Verlaufe dieses Angriffes wurden insgesamt 11 Sprengbomben, 53 Phosphorbrandbomben, 26 Flüssigkeitsbrandbomben und 251 Stabbrandbomben abgeworfen. Personenschäden: 3 Tote (Vater, Mutter und Kind), 3 Verletzte. Sachschäden: 1 Haus total-, 1 Haus und 1 Lagerschuppen schwer und 32 Häuser leicht beschädigt.  

2. Juni 1942: In der Zeit von 0.30 - 2.40 Uhr erfolgte ein Großangriff, dessen Ausmaße alle bisherigen Luftangriffe weit in der Schatten stellten. Insgesamt wurden 3 Minenbomben, 274 Sprengbomben, 24500 Stabbrandbomben und 943 Phosphorbrandbomben abgeworfen. Eingeleitet wurde dieser Großangriff, der von etwa 100 geschätzten feindlichen Flugzeugen geflogen wurde, durch eine große Anzahl gesetzter Leuchtbomben. Unter anderem wurden der Hauptbahnhof und das Rathaus Oberhausen getroffen wurden. 83 Tote, 127 Schwerverletzte, 105 Leichtverletzte. Sachschäden: 169 Totalschäden, 213 schwere und 1.954 Mittel- und Kleinschäden.  

26. / 27. April 1943: Beginn feindlicher Einflüge in der Nacht vom 26. zum 27.4. um 1.39 Uhr! 1.42 Uhr Luftgefahr 15 und 1.52 Uhr Fliegeralarm. Gegen 2.10 Uhr begann der bisher größte Luftangriff auf den Oberhausen, von etwa 120 geschätzten feindlichen Maschinen geflogen. Betroffen hiervon wurde am schwersten Alt-Oberhausen. Bei diesem Angriff gelangten insgesamt 70 Minenbomben, 275 Sprengbomben, 7034 Phosphorbrandbombe und 44.660 Stabbrandbomben zum Abwurf. Der Angriff dauerte 1¼ Stunden. Personenschäden: 244 Tote und 552 Verletzte. Sachschäden: Häuserschäden 351 = total, 450 = schwer beschädigt, 790 = mittelschwer beschädigt, 5553 = leicht beschädigt. Behörden: 1 total, 3 schwer beschädigt, 2 mittelschwer u. 8 leicht beschädigt. Krankenhäuser: 1 schwer-, 1 mittelschwer- u. 1 leicht beschädigt. Kirchen: 8 schwer-, 2 mittelschwer- u. 1 leicht beschädigt. Schulen: 8 schwer-, 9 mittelschwer- u. 9 leicht beschädigt. Brände: 53 Groß-, 660 Mittel- und 1413 Kleinfeuer. Ausquartierungen: 18.226 Personen. Auch einige Wahrzeichen der Stadt − u.a. die St. Joseph - Kirche in Styrum und das Stadttheater fielen dem Terrorangriff zum Opfer. Auch die Herz Jesu Kirche wurde durch Phosphor-Kanister so stark zerstört, dass das Gebäude nicht mehr genutzt werden konnte. 

30. März 1944: In den späten Abendstunden und in der Nacht vom 30. zum 31. Einflug vereinzelter feindlicher Störflieger in den westdeutschen Raum. Eine Feindmaschine brachte um 21.23 Uhr eine Minenbombe über Oberhausen-Osterfeld zum Abwurf und traf bebautes Gelände im Zug der Werrastraße unmittelbar in Nähe des Bunkers Eisenheim. 41 Tote und 32 Verwundete.  

29. September 1944: Mittags: Erster der im Winter-Halbjahr 1944/45 kurzfristig einander folgenden Luft-Grossangriffe gegen Oberhausen. Bei dem Angriff wurden 43 Personen getötet. 

30. November 1944: Mittags: Luft -Grossangriff auf Osterfeld. Russisches Kriegsgefangenenlager größtenteils zerstört. Über 170 Russen getötet. Starke Zerstörungen im Stadtteil Osterfeld.

11. Dezember 1944: Vormittags: Bei Luft-Grossangriff auf Verschiebe-Bahnhof Osterfeld Schäden auf Zeche Vondern. Dortiges Ausländerlager zerstört; andere beschädigt. Starke Schäden im Stadtteil Osterfeld. 75 Tote. 

31. Dezember 1944: Sylvesterabend: Luft-Grossangriff auf Oberhausen, u.a. Verschiebebahnhof Osterfeld. Starke Wohnraumzerstörungen in Sterkrade und Osterfeld sowie große Schäden in Ausländerlagern.

4. Februar 1945: Mit 113 Maschinen fliegt die Royal Air Force erneut einen Angriff und wirft rd. 300 Tonnen Bomben über Osterfeld ab; bei dem Angriff sterben sechs Menschen.

Am 30. März 1945 erfolgte die Besetzung des Stadtteils Osterfeld und am 11. April 1945 zogen die Amerikaner in Alt-Oberhausen ein, ohne dass es zu Kampfhandlungen kam.

Bilanz am 11. April 1945: 161 Luftangriffe mit 11. 078 Luftminen, 25. 010 Sprengbomben, 38. 837 Phosphorbrandbomben, 365. 208 Stabbrandbomben. Von 17.800 Wohngebäuden waren 10.120 zerstört oder erheblich beschädigt. Von 53 209 Wohnungen, die 1939 vorhanden waren, blieben nur 7% unbeschädigt. Total zerstört wurden 18%, schwer und mittelschwer beschädigt 36%, leicht beschädigt 39%. Oberhausen hatte 2.203 Tote durch die Luftangriffe zu beklagen, darunter waren 228 Kinder. Verletzt wurden 5.593 Menschen. Die meisten Straßen waren unpassierbar geworden, der Straßenbahnbetrieb wurde eingestellt, der Eisenbahnverkehr ruhte vollständig. Am 14. April 1945 befanden sich noch 100.000 Einwohner in Oberhausen, von 196.000 im Jahr 1939.

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