Freitag, 6. Mai 2011

 

Freiherr Adolph von Knigge 

* 16. Oktober 1752 in Bredenbeck
bei Hannover 
† 6. Mai 1796 in Bremen


Deutscher Schriftsteller und Aufklärer. Verfasser der Schrift 'Über den Umgang mit Menschen'

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Zitate


Die Erde ist so groß, daß eine Menge Narren nebeneinander darauf Platz hat.

Die Gesellschaft möchte lieber unterhalten sein, als unterrichtet.

Wer die Gesellschaft nicht entbehren kann, soll sich ihren Gebräuchen unterwerfen, weil sie mächtiger sind als er.

Eine der wichtigsten Tugenden im gesellschaftlichen Leben, die täglich seltener wird, ist die Verschwiegenheit.

Die Wahrheit liegt immer in der Mitte und eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede, weil man immer beide anhören muß.

Wer kein Geld hat, hat auch keinen Mut.

Sei ernsthaft, bescheiden, höflich, ruhig, wahrhaftig. Rede nicht zuviel. Und nie von Dingen, wovon Du nichts weißt.

Man bediene sich keines Juristen für Dinge, die schleunigst und einfach behandelt werden sollen. Juristen kleben am Buchstaben. Juristischer Wille ist oft das Gegenteil von dem, was man im gemeinen Leben Willen nennt.

Einen bessern Rat weiß ich nicht zu geben als den: Man hüte sich, mit seinem Vermögen oder seiner Person in die Hände der Justiz zu fallen!

Ohne Begeisterung, welche die Seele mit einer gesunden Wärme erfüllt, wird nie Großes zustande gebracht.

Du hast bei der besten Sache schon halb verloren, wenn du nicht kaltblütig bleibst.

Hüte Dich, in den Fehler derjenigen zu verfallen, die aus Mangel an Gedächtnis oder an Aufmerksamkeit auf sich, oder weil sie so verliebt in ihre eigenen Einfälle sind, dieselben Histörchen, Anekdoten, Späße, Wortspiele, witzigen Vergleichungen und so ferner bei jeder Gelegenheit wiederholen.

Interessiere dich für andere, wenn du willst, daß sie sich für dich interessieren.

Nächst den Personen deiner Familie bist du am ehesten deinen Nachbarn und Hausgenossen Rat, Tat und Hilfe schuldig.

Kein Anblick ist so widrig für den verständigen Mann, wie der eines Menschen, welcher sich durch starke Getränke um Sinne und Vernunft gebracht hat.

Auftrag. Man belästige nicht seine Bekannten mit kleinen, unwichtigen Aufträgen. Auch suche man selbst, von ähnlichen Ansinnen frei zu bleiben. Gewöhnlich büßt man Zeit und Geld dabei ein und erntet dennoch selten Dank und Zufriedenheit.

Gar zu leicht mißbrauchen und vernachlässigen uns die Menschen, sobald wir mit ihnen in Vertraulichkeit verkehren. Um angenehm zu leben, muß man fast immer als ein Fremder und den Leuten erscheinen. Dann wird man geschont, geehrt und aufgesucht.

Alles läßt sich überwinden durch Standhaftigkeit; alles läßt sich vergessen, wenn man seine Aufmerksamkeit auf einen andern Gegenstand heftet.

Jeder Mensch gilt in der Welt nur so viel, als er sich selbst gelten macht.

Wer mit vielen umgeht, treibt einen Kleinhandel, bei dem es zwar viel zu tun, aber wenig zu erwerben gibt.

Lerne dich selbst nicht so sehr auswendig, sondern sammle aus Büchern und Menschen neue Ideen!

Die wenigsten wissen dir Dank für unerbetene Ratschläge, und selbst wenn sie dich um Rat fragen, sind sie gewöhnlich schon entschlossen, zu tun, was ihnen gefällt.
ABCD

Max von Eyth 

* 6. Mai 1836 in Kirchheim unter Teck

† 25. August 1906 in Ulm


Deutscher Ingenieur und Schriftsteller.

 

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Alexander von Humboldt 

* 14. September 1769 in Berlin, Schloss Tegel
† 6. Mai 1859 in Berlin

Deutscher Naturforscher, Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. 

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Zitate


Erkenntnis der Wahrheit und Ausbildung der Pflicht sind die höchsten Gebote der Sittlichkeit.

Keine Religion predigt die Unmoral; aber sicher ist, daß von allen existierenden die christliche Religion diejenige ist, unter deren Maske die Menschen am unglücklichsten werden.

Diejenige Regierung ist die beste, die sich überflüssig macht.

Jeder muß den Mut zu seiner Meinung haben.

Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnenden Laster eines niederen und unedlen Volkes.

Habt Ehrfurcht vor dem Baum, er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen von Minderwertigkeit eines Volkes und von niederer Gesinnung des einzelnen.

Aber es ist nicht genug zu klagen, sondern man muß arbeiten, den Klagen abzuhelfen.

Wo ein Jäger lebt, können zehn Hirten leben, hundert Ackerbauer und tausend Gärtner.

Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, d.h. als Viehfutter, zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere aus zweiter Hand ernährt, vermag, mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut, hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren. 
ABCD

Der Melderbaum, Sorau 1891

Was ist das? Seht, der ferne Waldessaum
erglänzt in hellem Feuerschein - der Rauch
in dichten Wolken steigt gerötet auf
und trübt der Sterne Klarheit - rast ein Brand
verheerend durch des Waldes heil'ge Stille?
Brach aus der Erde Schoß ein Flammenmeer?

Die ihr so fragt, kennt ihr den alten Brauch,
der schon seit hundert Jahren hier besteht,
kennt ihr des Schülerbergfests Feier nicht?
Kennt nicht des Fackelzuges alte Sitte,
der sich vom Walde aus nach jenem Hügel,
dem Schülerberge, wälzt, wo hoch aufragt
des Forstes schönster Baum, dazu erlesen,
als stolze Riesenfackel aufzulodern,
als wie ein Opfer für den Gott der Freude.

Und näher, näher durch die dunkle Landschaft
wie eine Feuerschlange rollt sich's auf;
schon hört man Stimmenbrausen, Sangesjubel,
schon jener Marschesweisen stolze Klänge,
bei denen Deutschland zog von Sieg zu Sieg.
Da - da - die Erde hallt von ihrem Schritt -
da braust heran die erste rasche Schar:
Stillstand! Ein jeder faßt der Fackel Heft,
und weit zurückgebeugt zu kühnem Wurf
entsendet er das züngelnde Geschoß,
das weithin durch den dunklen Himmel fliegend.
zur Erde wieder kreist im Bogen, oder
noch im Geäst der Fichte haften bleibt,
mit Flammenkuss des Stammes Gipfel grüßend.

Und immer neue Scharen strömen zu,
und immer neue Brände sausen
empor. - Ein Anblick, eigenartig schön.
Wie eine große Flammengarbe starrt
der Riesenbaum ins dunkle Äthermeer.
Er ächzt und stöhnt und prasselt, heulend fährt
der Nachtwind um den ungewohnten Gast
und wälzt des Rauches schwere Wolkenmassen
hinaus ins nächtige Gefild. Es stieben
die Funken nieder auf das junge Volk,
das sich im Kreis zu frohem Staunen schart.
gerötet jedes Antlitz von der Freude
und von der Gluten hellem Widerschein.

Da senken sich die Fahnen - - - feierlich
geheimnisvoll durchschauert's jede Brust - -
es senken sich die Fahnen, es erbraust
aus tiefstem Herzen in gewaltigem Chor
das hohe Lied der Deutschen. Andachtsvoll
hallt es zum Himmel auf wie ein Gebet.
O unvergesslich schöner Augenblick!

Ich stand als wie im Traume; um mich her
erklangen unsres Volkes hehre Weisen,
und wie die Herzen suchten sich die Hände.
Ringsum lag Feld und Wald in tiefem Schweigen,
und über alles spannte sich das dunkle,
das sterndurchwobne, unermeßne Weltall;
da fühlt' ich übermächtig mich ergriffen,
feucht ward mein Auge: O, mein Vaterland,
solang noch solche Herzen treu dir schlagen,
betritt kein Feind die heil'ge Scholle dein!
Schau uns, wie zu gewaltig großem Schwur
wir uns vereint in dieser ernsten Stunde:
Der Fichtenstamm, der dort gen Himmel leuchtet,
zu dessen Brand ein jeder mitgewirkt,
er ist das stolze Sinnbild jener Gluten,
die tief in unsern jungen Herzen schlummern.
Sei in Gefahr, mein Land, laß Feinde dröhn,
und unaufhaltsam, sehnsuchtsvoll, allmächtig,
wird jener Herzensbrand zusammen schlagen,
wie dieser Riesenfackel wehnde Glut.

Ich fuhr empor. - Die Freunde waren fort,
rasch wandte ich den Schritt; doch oftmals noch
sah ich nach jenem Baum zurück, der langsam
verlosch, gepackt von Sturm und Nebelschauern,
bis ganz ihn wieder schwarze Nacht umfloß.
Und oftmals werd' ich seiner noch gedenken,
wenn mich des Lebens wilder Sturm umrauscht;
dann wie ein Traum aus froher Jugend Zeiten
wird jenes Bild an mir vorübergleiten. 

Christian Morgenstern  

* 6. Mai 1871 in München
† 31. März 1914 in Meran


Deutscher Dichter. 

 

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Der Lattenzaun


Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.

Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da -

und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.

Der Zaun indessen stand ganz dumm
mit Latten ohne was herum,

ein Anblick gräßlich und gemein.
Drum zog ihn der Senat auch ein.

Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri - od - Ameriko.

Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

"Wie war" (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
"möglich, wie dies Unglück, ja - :
dass es überhaupt geschah?

Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, - kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht -?"

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im Klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf. 

Die Behörde

Korf erhält vom Polizeibüro
ein geharnischt Formular,
wer er sei und wie und wo,

welchen Orts er bis anheute war,
welchen Stands und überhaupt,
wo geboren, Tag und Jahr.

Ob ihm überhaupt erlaubt,
hier zu leben und zu welchem Zweck,
wieviel Geld er hat und was er glaubt.

Umgekehrten Falls man ihn vom Fleck
in Arrest verführen würde, und
drunter steht: Borowsky, Heck.

Korf erwidert darauf kurz und rund:
»Einer hohen Direktion
stellt sich, laut persönlichem Befund,

untig angefertigte Person
als nichtexistent im Eigen-Sinn
bürgerlicher Konvention

vor und aus und zeichnet, wennschonhin
mitbedauernd nebigen Betreff,
Korf. (An die Bezirksbehörde in - ).«

Staunend liest′s der anbetroffne Chef.

Der Schnupfen

Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,
auf daß er sich ein Opfer fasse

- und stürzt alsbald mit großem Grimm
auf einen Menschen namens Schrimm.

Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!"
und hat ihn drauf bis Montag früh.

ABCD

Franz von Lenbach 

* 13. Dezember 1836 in Schrobenhausen
 
† 6. Mai 1904 in München
  

Deutscher Maler.


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Weitere Gedenktage

Email:   Quelle: Internet 

 

 

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