Indizierung
oder 'O sancta simplicitas!'
Bonn - Vergangene Woche wurde die Internetpräsenz des „Nationalen Widerstands Berlin“
(NW-Berlin) von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in Bonn
indiziert. Das heißt, ein direkter Link zu diesem Internertauftritt ist
in der BDR nicht mehr statthaft. Die Vorsitzende der BPjM, Frau Elke
Monssen-Engberding, weiß vermutlich, dass es intelligentere Methoden als
das Klicken auf einen Link gibt, um die Informationen zu bekommen, welche
sie den Jugendlichen vorenthalten möchte, z. B. den nachfolgenden Bericht
des NW-Berlin vom 4. Februar 2011.
Ein
beliebiger Absatz des indizierten Textes gegoogelt, et voilà!
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Dresden! Tragödie, Kriegsverbrechen oder Machtprobe?
Der Name der Stadt Dresden ist untrennbar mit der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch die alliierte Luftwaffe verbunden. Aufgrund der vielen Opfer wird Dresden weltweit im gleichen Atemzug mit den Städten der Atombombenabwürfe Hiroschima und Nagasaki genannt. Doch längst ist aus der historischen Zerstörung ein Politikum geworden.
Der Versuch einer Analyse anlässlich des 65. Jahrestages der Zerstörung.
Am 13. und 14. Februar 1945 versank Dresden in Schutt und Asche. Der Zweite Weltkrieg lag in den letzten Zügen und er sollte von da an nur noch zweieinhalb Monate dauern. Seit vielen Jahren wurden bereits zahlreiche deutsche Städte angegriffen und sind unter alliierten Phosphorbomben in Flammen aufgegangen. Nicht nur die deutsche Infrastruktur sollte für die Zeit nach dem Krieg nachhaltig zerstört werden, es sollte auch deutsches Kulturgut unwiederbringlich vernichtet und nicht zuletzt sollten möglichst viele Zivilisten planmäßig getötet werden. Militärische Anlagen wurden gegen Ende des Krieges geschont, damit die Alliierten nach dem Krieg die Technologien und Wissenschaftler für ihre Zwecke einsetzen konnten.
“Ich möchte keine Vorschläge haben, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können, ich möchte Vorschläge haben, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.” – Winston Churchill
Die Großstadt Dresden hatte zum Zeitpunkt der Bombardierung 650.000 Einwohner, hinzu kamen etwa 600.000 Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, die gen Westen vor der Roten Armee flohen. Dresden war eine erklärte Lazarettstadt ohne militärische Ziele und so hielt es die deutsche Führung für unmöglich, dass Dresden mit all den Flüchtlingen angegriffen werden sollte. Dementsprechend gab es weder Flakabwehr noch Luftschutzbunker.
“Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist deine Chance.” – Winston Churchill.
Unter dem Oberbefehl von Luftmarschall Arthur Harris, wurden 3.000 amerikanische und englische Bomber mit Brandbomben ausgestattet um die Stadt dem Erdoden gleich zu machen. Der Angriff sollte in drei Wellen erfolgen. Am ersten Tag wurden zwei Angriffswellen geflogen, wobei bei der ersten um 21.30 Uhr der Stadtkern als Ziel gewählt wurde, da er aus alten Fachwerkhäusern bestand, die besonders gut brennen und einen Flächenbrand auslösen sollten. Alliierte Bomber konnten ungestört 463.000 Bomben abwerfen, da die deutschen Jagdflieger wegen Spritmangels auf dem 18 km entfernten Flugplatz am Boden bleiben mussten.
Die zweite Welle erfolgte zwei Stunden nach der Ersten mit dem Ziel alle Krankenwagen, Feuerwehren und Helfer zu vernichten. Die Dresdner Straßen und Plätze waren überfüllt von Schutzsuchenden und deshalb völlig verstopft. Eine furchtbare Panik brach aus. Trotzdem versuchten die Menschen, die noch nicht von den Bomben getötet oder verbrannt waren rücksichtslos Hilfe zu leisten, wobei viele ihr Leben verloren. Selbst diejenigen, die Schutz in ihren Kellern gefunden hatten, wurden von dem entstandenen Feuersturm gebraten und gekocht, da die Hitzentwicklung ins Unerträgliche anstieg.
ABCD
Am Tag darauf erfolgte die dritte Welle und so flogen amerikanische Verbände weitere Angriffe gegen die Stadt und ihre Menschen, um Dresden endgültig zu vernichten. Einigen Menschen gelang eine Flucht aus der Stadt auf die Elbwiesen, wo sie bereits erwartet und von Tieffliegern gejagt wurden.
“Dresden? Einen solchen Ort gibt es nicht mehr.” – Arthur Harris
Die Anzahl der Opfer des schrecklichen Angriffs sind zunächst kaum zu überblicken und so dauert es über einen Monat, bis die ersten historisch belegten Zahlen gemeldet wurden. Am 22.03.1945 meldet Oberst der Polizei Grosse an den Befehlshaber der Ordnungspolizei: “Bis zum 20.03.1945 abends wurden 202.040 Tote, überwiegend Frauen und Kinder, geborgen. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl auf 250.000 ansteigen wird.”
Wiederum rund einen Monat später erfolgt die abschließende Meldung durch den ersten Generalstabsoffizier von Dresden Oberstleutnant
i. G. Mathes an das Führerhauptquartier: “Die Zahl der Todesopfer hat sich auf 253.000 erhöht. Von ihnen sind 36.000 voll identifiziert, während 50.000 anhand von Eheringen teilidentifiziert, dagegen 168.000 in keiner Weise identifiziert werden können.”
In der DDR sprach 1955 der Vorsitzende des Ministerrats, Hans Loch, von mehr als 300.000 friedlichen Menschen, Greisen, Frauen und Kindern die durch die Alliierten hingemordet wurden. Im Westen schätzte zum selben Zeitpunkt Generalmajor der Feuerschutzpolizei a. D. Hans Rumpf die Opfer in Dresden auf 60.000 Tote, eine Zahl die auch vom Brockhaus übernommen wurde. 1960 reduzierte das “Referat für Fremdenverkehr beim Rat der Stadt Dresden” in den Jahren 1960/61 die Toten auf 35.000 identifizierte Leichen; somit 1.000 identifizierte Tote weniger, als sie Oberst der Polizei Grosse gemeldet hatte und ohne Berücksichtigung der zahllosen nicht identifizierten Leichen. In der Sowjetunion spricht die Enzyklopädie “Sowjetskaja Wojennaja Enzyklopädija” im Jahr 1974 noch von 120.000 Toten.
Nach der Wiedervereinigung vermeldete die Stadt Dresden widersprüchliche Zahlen, wobei hier gesagt wurde, dass 250.000 bis 300.000 Tote realistisch seien. Im selben Zeitraum verbreitete dieselbe Stelle aber auch die Information, es habe mindestens 35.000 Tote gegeben. Heute, im Jahr 2010 werden andere Zahlen propagiert. Nach neuesten historischen Untersuchungen seien bei dem Luftangriff auf Dresden mindestens 18.000, höchstens jedoch 25.000 Menschen ums Leben gekommen.
In Zeiten, in denen von amerikanischer und englischer “Befreiung” die Rede ist, passt es nicht so recht ins Bild wenn massenhaft unschuldige Menschen im Vorfeld dieser “Befreiung” ermordet wurden.
Der Spiegel liefert auch gleich die passende Erklärung: Goebbels habe die Zahlen gefälscht, um Hass auf die Alliierten zu schüren. Eine Erklärung die genau so unsinnig wie unlogisch erscheint, war es doch die deutsche Führung, die mit Durchhalteparolen den Widerstandswillen gegen die Feinde Deutschlands aufrecht erhalten wollte. Wenn hier also seitens des deutschen Propagandaministeriums manipuliert worden wäre, dann wohl ausschließlich nach unten und nicht nach oben.
Eine noch unsinnigere Erklärung bieten die heutigen Historiker, indem sie behaupten, es sei bei der ersten Meldung einfach eine Stelle zu viel aufgeschrieben worden. Was nicht erklärt warum in der Meldung vom 22.03.1945 bei beiden Zahlen eine Stelle und bei der Meldung an das Führerhauptquartier bei vier Zahlen jeweils eine Stelle zu viel gemeldet wurden. Fakt ist, dass die genauen Zahlen bis heute nicht bekannt sind. Trotzdem ist es logisch, dass bei dem Abwurf von 463.000 Bomben, dem entstandenen Feuersturm, den Tieffliegerangriffen und der kompletten Zerstörung der Stadt Dresden weit mehr als die heute vermeldeten “mindestens 18.000, höchstens jedoch 25.000 Menschen” ums Leben gekommen sind. Augenzeugenberichten und der Logik halber bleiben die erstgenannten Zahlen von etwa 250.000 Toten am wahrscheinlichsten.
|