Samstag, 14. Mai 2011

 

Fundraising/Spendenwerbung

ABCD

Unter dem Titel 'Deutsch-amerikanische Brieffreundschaft' hat Christian Fuchs am Beispiel des 'St. Josefs Indianer Hilfswerks' untersucht, wie 'Fundraising' funktioniert, wie man also Menschen zum Spenden bewegt. Fuchs recherchierte, dass das Hilfswerk 2008 in der BDR fast 4,3 Millionen Euro sammelte, von denen 2,6 Millionen in die USA überwiesen wurden. Hiervon erhielten der Präsident des Vereins 'St. Joseph’s Indian School and Missions', Pater Stephen Huffstetter jährlich 75.000 US-Dollar und sein Geschäftsführer knapp 160.000 Dollar.

Über eine halbe Million gemeinnütziger Vereine und mehr als 15. 000 gemeinnützige Stiftungen gibt es in der BDR. Der Wettbewerb unter ihnen ist so hart geworden, dass nur noch die Organisationen überleben, die bei den fünf bis sechs Millionen willigen Spendern professionell Spenden eintreiben. 'Fundraiser' bitten besonders bei Personen, die schon einmal gespendet haben, bei Abonnenten von Kirchenblättern, älteren Menschen und ähnlichen Zielgruppen um Spenden. Deren Adressen kann man - sortiert nach Alter, Vorname usw. - kaufen, auch die Spenderliste des 'St. Josefs Indianer Hilfswerks' mit über 200.000 ehemaligen Spendern aus den vergangenen zwei Jahren. Wer also einmal gespendet hat, muss sich nicht wundern, in der Folge fünf bis sechs weitere Spendeneinladungen mit der Post zu bekommen.


Zitat

Man irrt, wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeiten, wenn man mit Überlegung geben und nicht nach Zufall und Laune verschleudern will.
Lucius Annaeus Seneca, römischer Philosoph (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.)
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