Sternberg
- Vor gut 14 Monaten brachen Unbekannte durch die Sakristei in die
Stadtkirche ein und befestigten eine anderthalb Meter große Hakenkreuzfahne
am Geländer des Glockenturms in 50 Meter Höhe - weithin sichtbar in der Stadt.
"Die Ermittlungen dauern an", heißt es Monat für Monat von der Staatsanwaltschaft Schwerin. Der Staatsschutz schaltete sich ein. Vor zehn Monaten informierte die Staatsanwaltschaft, sie habe Tatverdächtige ermittelt: drei Männer aus Parchim, Wismar und dem Kreis Nordwestmecklenburg.
Sternbergs Dullibürgermeister Jochen Quandt erwartet Aufklärung. Er sei enttäuscht über die Verzögerung bei den Ermittlungen.
Die Hakenkreuzfahne auf die Kirche beschäftige die Verantwortlichen in der Stadt immer wieder.
Unmittelbar nach der Fahnenhissung auf die Kirche zeigten die Dulli-Fraktionen der Stadtvertretung,
der Bürgermeister und die Kirchgemeinde Schulterschluss: "Wir sind tief betroffen und empört", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung,
Landtagsabgeordnete Barbara Borchardt (Linke-Dulli) glaubt, dass sich die
Fahnenhisser Sternberg gezielt ausgesucht hätten wegen der
Judenausweisung im Oktober 1492.