Freitag, 20 Mai 2011

 

Zerstörung der Stadt Magdeburg 

am 20. Mai 1631

durch kaiserliche Truppen unter Tilly
und Pappenheim im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges.  

 

Weitere Infos:   


Generals Tylli drey Tugenden in Laster verkehret

Noch newlich rühmbte man, der Tylli sey beschryen
Von dreyen Tugenden, vor andern ihm verliehen.
Zum ersten, daß er nie ein Weibesbild berührt.
Vors andre hätt' ihn auch kein Trunk noch Rausch verführt.
Zum dritten hätt' er gar in keiner Schlacht verloren,
Vnd wäre von Natur zum Siegen nur geboren.
Ich glaubs, vnd ist auch war. Durch solcher Tugend Kraft
Hat weder Macht noch List an ihm gar viel geschafft.
Denn keusche Jungfrawschaft stets ihre Lohnung findet,
Vnd wer sich selbst beherscht, auch ander' überwindet.
So gleichsfals, wer sich recht vor Vollsein hüten kan,
Der bleibt vor seinem Feind' ein vngeschlagner Mann.
Nachdem er aber sich an Blutschuld vollgesoffen,
Vnd an der Sachsen Magd [Magdeburg] die Keuschheit abgeloffen ,
So kan er in der Schlacht nicht mehr, wie sonst bestehn,
Vnd muß vor seinem Feind' in stetem Fliehen gehn.
Denn wer sich blutvoll säuft, hat gar kein recht Geschicke,
Vnd wer Jungfrawen schändt, hat weder Stern noch Glücke.
Drümb heißt er billich nun, wie ers verdienet hat,
Ein Hurer, Trunkenpolt vnd flüchtiger Soldat.

Schmähgedicht über Tillys Schuld an der Zerstörung Magdeburgs von Georg Gloger (* 1603 in Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz; 16. Oktober 1631 in Leipzig), einem deutschen Dichter des Barocks, das kurz nach den Geschehnissen geschrieben sein muss.

Johann Gottfried Schadow

 

* 20. Mai 1764 in Berlin
† 27. Januar 1850 in Berlin 

 

Deutscher Grafiker und Bildhauer. 

  

Weitere Infos:    

Weitere Gedenktage

Email:   Quelle: Internet 

 

 

Ihr Kommentar / Leave a comment

Bitte füllen Sie alle mit * markierten Felder aus (Pflichtfelder)
Please fill out the boxes marked  with an asterisk *
Ihr Kommentar* / 
Your comment*
(Restzeichen: 1000)
Ihr Name im Internet* /
Your Internet name*
Ihre E-Mail-Adresse* /
Your email address*
    

nach oben