Die erste Einführung eines Postleitzahlensystems erfolgte im Zweiten Weltkrieg
im Deutschen Reich durch Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge .
Ohnesorge war ein begnadeter Ingenieur und sehr kultiviert: er schrieb in seiner Freizeit
Gedichte und besaß die Parteinummer 42 der NSDAP.
Während des Zweiten
Weltkrieges stieg das Postaufkommen durch Feldpostsendungen und vor allem Feldpostpäckchen enorm
an, während gleichzeitig die meisten erfahrenen Postbeamten, die früher die Sendungen sortierten,
zur Wehrmacht eingezogen waren und durch unerfahrene Postsortierer und Fremdarbeiter ersetzt
werden mussten. Um die hierdurch verursachten Probleme abzustellen, erfand das
Reichspostministerium unter Ohnesorges Leitung eine logistische
Meisterlösung: die Postleitzahlen.
Schon am 25. Juli 1941 gab das Reichspostministerium in seinem Amtsblatt die Einführung von
Päckchenleitgebieten bekannt. Diese galten zunächst für den Paketdienst. Es gab 24 Päckchenleitstellen mit Unterleitstellen, die von 1 bis 24 durchnummeriert wurden. Die Gebiete entsprachen im allgemeinen der Gaueinteilung und damit auch den Oberpostdirektionsbezirken. Diese wurden durch zweistellige, numerische PLZ gekennzeichnet, zum Beispiel 21 für die Provinz Westfalen: unterteilt in 21a (Nordwestfalen/Regierungsbezirke Münster und Minden) und 21b (Südwestfalen/Arnsberg).
Am 19. Oktober 1943 erschien dann die entsprechende Anweisung für den Briefverteildienst mit der allgemein verbindliche Einführung von 32 Leitgebieten im zivilen
Postverkehr .
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Regelung der Reichspost
zunächst weiterhin Gültigkeit, wobei die Postleitbereiche 4 bis 9 sowie 11 und 12
der deutschen Ostgebieten nicht mehr benötigt wurden. Anfang der 1950er Jahre fanden
vorübergehend Überlegungen statt, auf Postleitzahlen komplett zu
verzichten, bis 1962 in der BDR und 1965 in der DDR ein Wechsel zu je einem vierstelligen System
erfolgte. Beide Leitsysteme wurden 1993 von dem jetzigen fünfstelligen System abgelöst.