Seuchen-Hysterie
Rinderwahn: In den 1980er-Jahren breitete sich unter Nutztieren in Großbritannien der "Rinderwahn" aus, wissenschaftlich BSE
genannt. 1996 geriet der in den Verdacht, die für den Menschen lebensgefährliche Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auszulösen, wenn Menschen Fleisch von erkrankten Rindern essen.
In Großbritannien wurden bis heute 172 Erkrankungsfälle erfasst, in Frankreich 25 Fälle, in Deutschland keiner. Weitere Einzelfälle weltweit traten in der Regel bei Patienten auf, die während der BSE-Epidemie längere Zeit im Vereinigten Königreich lebten. Eine Behandlung gibt es nicht, fast alle Erkrankten sind gestorben.
Anfangs blieb BSE auf Großbritannien beschränkt. Erst im Jahr 2000 wurde auch in
der BDR ein Fall entdeckt. Bis zum Höhepunkt 2001 wurden 125 BSE-Fälle bestätigt, seither geht die Zahl stetig zurück, 2008 waren es noch zwei. Dennoch wurde massenhaft getestet. Allein 2006 gab es bei 1,7 Millionen untersuchten Tieren nur 16 nachgewiesene BSE-Fälle.
In der BDR wurden 1,5 Milliarden Euro für das Keulen gesunder Kühe, überflüssige Tests und die Stabilisierung des Rindfleischmarktes
ausgegeben. Über die Entstehung und eventuelle Übertragung der
BSE-Krankheit gibt es keine gesicherten Erkenntnisse.
SARS: Das 'Schwere Akute Respiratorische Syndrom' SARS brach 2002 zum ersten Mal in der südchinesischen Provinz Guangdong aus. 2003 trug ein Reisender die Lungenkrankheit zunächst nach Hongkong; von dort breitete sie sich über die Welt aus. Panik machte sich breit. Der Stadtstaat Singapur schloss vorübergehend alle Schulen, die Schüler mussten in Quarantäne. Taiwans Hauptstadt rief den medizinischen Notstand aus. Keiner wollte mehr nach Asien reisen, jeder, der von dort kam, wurde kritisch beäugt.
In der Luftfahrt brachen die Passagierzahlen ein. Auf mindestens zehn Milliarden Dollar bezifferte der Weltluftfahrtverband IATA damals den Schaden für die Branche.
In der BDR starb niemand. Weltweit erlagen dem Erreger 790 Menschen, die meisten davon in China.
SARS scheint durch den Genuss von seltenen Schleichkatzen zu entstehen, die in Südchina gerne als Delikatesse verzehrt werden. Für die Übertragung der
Krankheit gibt es keine gesicherte Theorie.
Vogelgrippe: Die Nachricht aus Vietnam, dass das Vogelgrippevirus H5N1 auch Menschen befalle, löste 2005 weltweit Schrecken aus. Die
Weltgesundheits- Organisation WHO rief eine Pandemie aus. BDR-Verbraucherschutzminister
Horst Dulli Seehofer veranlasste den Einsatz der Bundeswehr auf Rügen . In
der BDR setzte eine intensive Suche nach dem Erreger bei Wildvögeln und Zuchtgeflügel ein, bis der Erreger am Valentinstag 2006 auftauchte. In der Folge wurden viele Tausend Hühner, Enten und Gänse in Zuchtbetrieben getötet, genaue Zahlen gibt es nicht. Seit Februar 2006 herrscht im Prinzip
Stallpflicht. Die WHO empfahl den Staaten die Einlagerung des Grippemittels Tamiflu für ein Viertel der Bevölkerung, allein Bayern gab
rund 22 Millionen Euro aus. Auch Privatleute deckten sich massenhaft mit dem vermeintlichen Gegenmittel ein,
Wissenschaftsredakteur und Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar
und die Grünen-Oberdulli Bärbel Höhn
teilten im Fernsehen mit, sie hätten sich privat mit Tamiflu eingedeckt. Hersteller Roche verdiente prächtig. Tamiflu wirkt gegen normale Grippe, ob es auch gegen Vogelgrippe hilft, ist
keineswegs gesichert. Weltweit wurden 553 Erkrankungen registriert, davon endeten 323 tödlich. Die Mehrheit entfällt auf Asien, daneben starben in Ägypten 47, in der Türkei vier Menschen, in
der BDR niemand. Die Übertragung der Vogelgrippe auf Säugetiere ist
selten. Meistens infizierten sich Haustiere durch das Fressen von infizierten Vögeln.
Die Vogelgrippe befällt den Menschen nur sehr selten. Hauptsächlich
scheint mangelnde Hygiene verantwortlich zu sein.
ABCD
Schweinegrippe: Die Schweinegrippe ist 2009 gekommen und gegangen - ohne Millionen Tote zu hinterlassen.
Professor Adolf Windorfer
kündigte allein für die BDR 35.000 Tote an. Das Berliner Robert-Koch-Institut
(RKI) der BDR-Regierung. prognostizierte am 19. Juni 2009 sogar bis 70.000
Tote. Windorfer arbeitete für Pharmakonzerne, die damals Milliarden auf Kosten der Steuerzahler
verdient haben. Die Interessen des RKI seien dahingestellt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rief eine Pandemie aus.
Mediziner, Politiker und Medien stehen jetzt blamiert da. Weltweit
entstanden Kosten von bis zu drei Milliarden Dollar, höchstens 18.000 Menschen
starben durch die Schweinegrippe, deutlich weniger als in einer normalen
Grippesaison. In Deutschland gab es 258 Todesfälle. Zu den Profiteuren der Schweinegrippe gehören die Pharmakonzerne Roche und GlaxoSmithKline. Sie haben mit Tamiflu und Relenza sogenannte antivirale Medikamente im Angebot, die nach derzeitigem Wissensstand kaum einen Nutzen haben. Bei Tamiflu ist nicht belegt, dass es schwere Komplikationen oder Todesfälle verhindert, allenfalls klingen die Krankheitssymptome einen Tag früher ab.
Diese Medikamente sind nichts weiter als Beruhigungspillen für das
Volk. Die Schweinegrippe verbreitet sich wie eine normale Grippe durch Tröpfcheninfektion, also beispielsweise durch Husten, Niesen, Küssen oder Händeschütteln.
Schon seit den 1950er Jahren weiß man, dass es unmöglich ist, einen
Impfstoff herzustellen, der auf Dauer gegen Grippe schützt. EHEC-Epidemie:
Seit Wochen werden die Menschen von einem Thema verunsichert: Enterohämorrhagische Escherichia Coli-Bakterien
(EHEC). Niedersachsens Landwirtschaftsinister Gerd Dulli Lindemann
verkündete, dass Keimsprossen aus der Gegend um Uelzen die Wurzel des EHEC-Übels
seien. Reinhard Burger ,
Leiter des Berliner Robert-Koch-Instituts
(RKI), erklärte, BDR-weit gäbe es inzwischen 1.526 bestätigte EHEC-Fälle, davon 627 mit der schweren Verlaufsform HUS. 21 dieser Menschen
seien mittlerweile verstorben. Die Quelle der Epidemie liegt weiter im
Dunkeln, ebenso wie die Übertragungswege. Eine Impfung gegen EHEC gibt es nicht,
Hygiene ist angezeigt: Insbesondere vor und nach der Nahrungszubereitung, nach dem Toilettengang und wenn man von draußen wieder nach Hause kommt - die Hände gründlich mit Wasser und Seife
waschen.
Seit dem letzten Wochenende
kommen in die Eppendorfer Uniklinik in Hamburg, dem Epizentrum der 'EHEC-Epidemie',
deutlich weniger Menschen mit dem EHEC-Sympton in die Notaufnahme, auch bei den anderen Hamburger Kliniken. Manche Erkrankte
sind inzwischen auf dem Weg der
Besserung. Es gibt mittlerweile Patienten, deren Nieren wieder zu arbeiten beginnen und bei denen die Dialyse nicht mehr notwendig
ist.
|