Freitag, 1. Juli 2011

 


Nova methodus pro maximis et minimis, itemque tangentibus, quae nec fractas nec irrationales quantitates moratur et singulare pro illis calculi genus. In: Acta Eruditorum, mensis octobris anno 1684  

Erstausgabe der epochalen Schrift über die Erfindung der Infinitesimalrechnung. Die mathematische Großtat der Erfindung der Infinitesimalmethoden wurde in einem Zeitraum von rund zehn Jahren und unabhängig voneinander von Leibniz und Isaac Newton
  erdacht. Leibniz' Aufsatz erschien drei Jahre vor Newtons diesbezüglicher ersten Veröffentlichung. In seiner ohne Formeln veröffentlichten Kurzdarstellung gibt Leibniz in knappster Form eine Definition des Differentials, mit dem noch heute gebräuchlichen 'd' ('differentia'), wobei er ganz beweislos die wichtigsten Differentiationsregeln sowie die Anwendung auf das Brechungsgesetz und die Lösung des sogenannten Debeauneschen Problems darlegt. Die nur mit Leibniz' Initialen G. G. L. [Gothofredus Guillermus] gekennzeichnete erste Originalarbeit erschien in der 1682 von Leipziger Professoren um Otto Mencke und Christian Pfautz [1645–1711, seit 1676 Prof. der Mathematik in Leipzig] gegründeten ersten wissenschaftlichen Zeitschrift Deutschlands, die Acta Eruditorum . In der Folge wurde sie dank Leibniz und den Basler Mathematikern Johann und Jakob Bernoulli zu einem Forum der Infinitesimalrechnung, die zu einem universalen und unentbehrlichen Hilfsmittel der Mathematik mutierte. Die beiden Basler, die zu den ganz wenigen Gelehrten zählten, die Leibniz' geniale Abhandlung auch verstanden, sorgten mit ihren eigenen Arbeiten für die Verbreitung der Differential- und Integralrechnung, ohne die es keine moderne Technik gäbe. 
  ABCD

Gottfried Wilhelm Leibniz 

* 1. Juli 1646 in Leipzig
 
† 14. November 1716 in Hannover


Deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker. 

Weitere Infos:     

ABCD
Zitate

Gott hätte die Welt nicht geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste gewesen wäre.

Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.

Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen.

Der ewige Friede paßt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.

Denn man hat über Dinge, die man nicht kennt, immer eine bessere Meinung, und Geheimnisse, die enthüllt werden, fordern oft den Spott heraus
 
Und wenn Volkswörter zur Verfügung stehen, so ist es eine Sünde, durch meist unbequeme selbstgemachte Neuwörter die behandelten Gegenstände zu verdunkeln.

Jede Rede ist um so verständlicher, je mehr ihre Ausdrücke der Volkssprache entnommen sind. Wenn also irgendwelche Ausdrücke der Volkssprache zu Gebote stehen, die gleich knapp und treffend sind, so soll man sich der Fachausdrücke enthalten.

Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.

Ich habe immer gedacht, daß man das Menschengeschlecht bessere, wenn man die Jugend bessert.

Überlaßt mir die Erziehung und in einem Jahrhundert ist Europa umgestaltet.

Alles, was der Gesellschaft, das heißt dem Menschengeschlecht und der Welt nützt, ist ehrenvoll, alles, was ihr schädlich ist, schändlich.
  ABCD

Georg Christoph Lichtenberg 

* 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt
bei Darmstadt  
† 24. Februar 1799 in Göttingen


Deutscher Mathematiker und erster deutscher Professor für Experimentalphysik.   

Weitere Infos:       

ABCD
Zitate

Zweifle an allem wenigstens einmal und wäre es auch der Satz: Zwei mal zwei ist vier!

Ich habe mir zur unverbrüchlichen Regel gemacht, aus Respekt schlechterdings nichts zu glauben.

Die gemeinsten Meinungen und was jeder für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.

Dinge zu bezweifeln, die ganz ohne weitere Untersuchung geglaubt werden, das ist die wichtigste Hauptsache allüberall.

Die Entscheidung über Irrthum und Wahrheit muß nie, nie Monopol eines Charakters werden, so wenig als eines Standes. Wahrheits-Monopole, einem einzelnen Stande oder Charakter verliehen, sind Beeinträchtigungen für alle übrigen, und wahre Injurien für die Menschheit.

Halbe Wahrheiten sind die schlimmsten Lügen.

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durchs Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.

Vom Wahrsagen läßt sich's wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.

Die meisten Menschen nehmen Meinungen an, so wie sie von andern gemacht worden sind.

Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform.

Die Menschen können nicht sagen, wie sich eine Sache zugetragen, sondern nur, wie sie meinen, daß sie sich zugetragen hätte.

Wenn alle das gleiche denken, denkt keiner richtig.

Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.

Man kann den Hintern schminken wie man will – ein ordentliches Gesicht wird nie daraus.

"Wie geht's", sagte ein Blinder zum Lahmen.
"Wie Sie sehen", antwortete der Lahme.

Werke von großen Geistern sind Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, kann kein Apostel heraussehen.

Die kleinsten Unteroffiziere sind die stolzesten.

Wer sich selbst zum Besen macht, muß sich nicht über den Staub beklagen.

Ich habe mir die Zeitungen vom vorigen Jahr binden lassen. Es ist unbeschreiblich, was für eine Lektüre das ist: 50 Teile falsche Hoffnungen, 47 Teile falsche Prophezeiungen und 3 Teile Wahrheit. Diese Lektüre hat bei mir die Zeitungen von diesem Jahr herabgesetzt; denn ich denke: Was diese sind, das waren jene auch.

Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenige, weil es eine Kunst ist, da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet.

Bei manchem Werk eines berühmten Mannes möchte ich lieber lesen, was er weggestrichen hat, als was er hat stehen lassen.

Der größte Narr kann mehr fragen, als der Weiseste beantworten kann.

Das Bekehren der Missetäter vor ihrer Hinrichtung läßt sich mit einer Art von Mästung vergleichen, man macht sie geistlich fett und schneidet ihnen hernach die Kehle ab, damit sie nicht wieder abfallen.

Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben?

Viele, die über Ablaßkrämerei in der katholischen Kirche lachen, üben sie doch täglich selbst. Wie mancher Mann von schlechtem Herzen glaubt sich mit dem Himmel ausgesöhnt, wenn er Almosen gibt!

Bei Propheten ist oft der Ausleger ein wichtigerer Mann als der Prophet.

Das Wort Gottesdienst sollte verlegt und nicht mehr vom Kirchengehen, sondern bloß von guten Handlungen gebraucht werden.

Ein Gelübde zu tun ist eine größere Sünde, als es zu brechen.

Der oft unüberlegten Hochachtung gegen alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religionen hat man alles Übel in der Welt zu danken.

Die Pfarrer bauen den Acker Gottes,
Die Ärzte den Gottesacker.

Eine von den Hauptkonvenienzen der Ehe ist die, einen Besuch, den man nicht ausstehen kann, zu seiner Frau zu weisen.

Konversation machen: Zwei oder mehrere Leute tun so, als hörten sie einander zu.

Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.

Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Der Esel kommt mir vor wie ein Pferd,
ins Holländische übersetzt.

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Es gibt keine wichtigere Lebensregel in der Welt, als die: Halte dich, soviel du kannst, zu Leuten, die geschickter sind als du, aber doch nicht so sehr unterschieden sind, daß du sie nicht begreifst.

Es tun mir viele Sachen weh, die anderen nur leid tun.

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut werden soll.

Der Duft eines Pfannkuchens bindet mehr ans Leben, als alle philosophischen Argumente.

Eine Nation, die allen gefallen will, verdient von allen wenig beachtet zu werden.

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Catalogus von verbotenen Büchern.
 

Carl von Clausewitz 

* 1. Juli 1780 in Burg bei Magdeburg
 
† 16. November 1831 in Breslau


Preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker.

ABCD

Weitere Infos:    

ABCD
Zitate

Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und Freiheit des Daseins.

Der Krieg ist nichts anderes als die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.

Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.

Der ganze Krieg setzt menschliche Schwäche voraus, und gegen sie ist er gerichtet.

Der Listige läßt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer des Verstandes selbst begehen ..

In so gefährlichen Dingen, wie der Krieg eins ist, sind die Irrtümer, welche aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schlimmsten.

Soldatische Einfachheit des Charakters ist immer der beste Repräsentant des Kriegerstandes gewesen.

Die falsche Klugheit, die sich der Gefahr entziehen will, ist das Verderblichste, was Furcht und Angst einflößen können.

Die moralischen Hauptpotenzen sind: die Talente des Feldherrn, kriegerische Tugend des Heeres, Volksgeist desselben. 

Gewohnheit stärkt den Körper in großen Anstrengungen, die Seele in großen Gefahren, das Urteil gegen den ersten Eindruck.

Was ist der Zweck der Verteidigung? Erhalten. Erhalten ist leichter als gewinnen, schon daraus folgt, daß die Verteidigung bei vorausgesetzten gleichen Mitteln leichter sei als der Angriff.

Krieg kennt keine Sieger, jeder militärische Triumph erweist sich in Wahrheit als Niederlage aller Beteiligten.
ABCD

Wilhelm Friedemann Bach

* 22. November 1710 in Weimar

† 1. Juli 1784 in Berlin

Deutscher Komponist aus der Familie Bach.

 

Weitere Infos:

Ignaz Semmelweis

* 1. Juli 1818 in Ofen
  
† 13. August 1865 in Oberdöbling
bei Wien 

 

Deutscher Arzt. Entdeckte mangelnde Hygiene bei den Ärzten als Ursache für das Kindbettfieber, an dem seinerzeit viele Wöchnerinnen starben.

ABCD

Weitere Infos:   

Weitere Gedenktage

Email:   Quelle: Internet 

 

 

Ihr Kommentar / Leave a comment

Bitte füllen Sie alle mit * markierten Felder aus (Pflichtfelder)
Please fill out the boxes marked  with an asterisk *
Ihr Kommentar* / 
Your comment*
(Restzeichen: 1000)
Ihr Name im Internet* /
Your Internet name*
Ihre E-Mail-Adresse* /
Your email address*
    

nach oben