Jus est suum cuique tribuendi*
Abensberg
- Diesen schönen Spruch hat der Abensberger Bürgermeister Dr. Uwe Brandl
(CSU-Dulli) als Lebensmotto erwählt .
Am Sonntag, 10. Juli, wird in Abensberg der Bürgermeister gewählt. Der amtierende Bürgermeister Brandl kandidiert zum vierten
Mal, diesmal gegen drei Dulli-Gegenkandidaten von SPD, Freien Wählern und FDP.
Am Tag vor der Wahl sind auf den 6. Juli 2011
datiert Briefe aufgetaucht, die angeblich in Brandls Namen auf dem Postweg
an Wähler in Abensberg verschickt
wurden. Die Schreiben tragen seinen Briefkopf mitsamt Foto und wirken auf den ersten Blick wie normale Wahlkampfwerbung. Brandl werden darin
bedeutende Zukunftspläne zugeschrieben: Abensberg solle als großer Wallfahrtsort
ausgebaut werden. In einer 'Halle der Ahnen' sollen die Büsten großer Visionäre wie
Franz-Josef Strauß , Papst Benedikt
XVI , Uli Hoeneß
oder Josef Stanglmeier
aufgestellt werden. Anstatt einer Unterschrift steht unter dem Brief: B.randl
R.egiert A.bensberg N.ur D.rei L.egislaturperioden.
Brandl sagte hierzu, dieser Brief sei gefälscht, er habe keine Ahnung, wer hinter dem
Schreiben stecke, der Wahlkampf sei aber insgesamt sehr unappetitlich
gewesen, er sei entsetzt über so viel kriminelle
Energie. Es handle sich um einen dreisten Versuch, Menschen gegen ihn aufzuhetzen, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, noch vor der Wahl entsprechend darauf zu reagieren.
Er werde nun die Polizei einschalten.
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Das Motto: 'Iustitia est constans et perpetua voluntas ius suum cuique
tribuendi'
wird dem römischen Juristen Domitius Ulpianus
zugeschrieben und bedeutet: 'Gerechtigkeit ist der unwandelbare und dauernde Wille, jedem sein Recht zu
geben'. Brandl hat sicherlich die Brisanz seines verkürzten
Lebensmottos 'Jedem das Seine' bei dessen Wahl mit einkalkuliert .
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