Karlsbad/Böhmen
- Beim Spaziergang durch die Kuranlagen entlang der Tepl bis hin zum Hotel
'Pupp'
wird deutlich, wie sehr sich Karlsbad
verändert hat. Egal, was die Geschäfte anzubieten haben, fast überall erscheint das Angebot auch auf Russisch. Kyrillisch, soweit das Auge reicht. Ein Juwelier berichtet, dass etwa
90 Prozent seiner Kunden aus Russland kämen. Deutsche Kurgäste machen
heute nur noch einen verschwindend geringen Anteil aus. Ganze Häuserzeilen gehören heute reichen Russen, die hier auch leben. Es gibt Immobilienkanzleien in der Nähe des Kurparks, wo Russisch die Amtssprache ist.
In keiner anderen Stadt in der CR gibt es so viele Korruptionsfälle und Immobilienskandale wie
hier.
Johann
Wolfgang von Goethe war
zwischen 1785 und 1820 zwölfmal in Karlsbad zur Kur. Dann hatte er
hiervon genug und ging - nach einem Kurzbesuch im Jahr 1820 von Karlsbad
aus - noch dreimal (1821, 1822 und 1823) nach Marienbad
zur Kur, das erst 1815 von Abt Reitenberger aus Kloster Tepl
begründet worden war.