Mittwoch, 17. August 2011

 

 

Prolog: 

 

"Unser eigentliches Ziel waren immer die Innenstädte. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie" (Arthur Bomber-Harris ). - Eine der großen Geschichtslügen, die Deutschen hätten mit dem Luftterror begonnen, ist historisch schon lange widerlegt. Bereits 1939 erfolgten sieben Luftangriffe der RAF auf Nordwestdeutschland. Am 10./11. Mai 1940 wurde die Innenstadt von Mönchengladbach angegriffen. Entgegen dem Völkerrecht  wurden danach auf Befehl der Kriegsverbrecher Churchill, Roosevelt, Stalin und Konsorten durch den alliierten Bombenterror gezielt die Wohnbezirke aller deutschen Städte mit 50.000 und mehr Einwohnern in Schutt und Asche gelegt; unersetzliche Kulturgüter geplant vernichtet und etwa 1 Million Zivilisten grausam ermordet, darunter über 54.000 Kinder unter 14 Jahren .

 

"... ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken (Adolf Hitler in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 ). Entsprechend diesem Befehl richteten sich die deutschen Luftangriffe auf Warschau im September 1939 und Rotterdam 1940  ausschließlich gegen militärische Ziele als Teil eines Feldzugs. Im Fall von Warschau wurde der Zivilbevölkerung 9 Tage Zeit gegeben, die Stadt zu verlassen, falls das polnische Militär die Stadt nicht freiwillig übergäbe. Der Angriff auf Rotterdam im Mai 1940 erfolgte, weil der niederländische Stadtkommandant die Kapitulationsaufforderung ablehnte. Das Bombardement von Coventry vom 14. November 1940 galt den im Stadtzentrum gelegenen Rolls-Royce Flugzeugmotorenwerken und zahlreichen kleineren Rüstungsbetrieben.


Terrorangriffe auf Regensburg

Insgesamt 16 Luftangriffe trafen zwischen 1943 und 1945 Regensburg. Ein Hauptangriffsziel waren die Produktionsstätten des Flugzeugherstellers Messerschmitt in Prüfening. Der Altstadt von Regensburg blieb das Schicksal eines Flächenbombardements erspart. 

 

Der schwerste Luftangriff auf Regensburg fand am 17. August 1943 statt. 146 US-Bomber hoben gegen 7:00 Uhr Ortszeit von ihren Basen in England ab. Nachdem die Begleitschutzjäger wegen Treibstoffmangels abdrehen mussten, waren die Bomber den Angriffen der deutschen Luftwaffe ausgesetzt. Diese setzte nicht nur konventionelle Jagdflugzeuge, sondern zum ersten Mal auch großkalibrige Luft-Luft-Raketen ein, die aus Nebelwerfer-Projektilen entwickelt worden waren. Einige deutsche Maschinen ließen von oben sogar Bomben mit Zeitzünder in den amerikanischen Verband fallen.

Um 12:24 Uhr Ortszeit wurde in Regensburg Luftalarm gegeben. Um 12:31 Uhr startete vom Messerschmitt-Werksflughafen aus die Industrieschutzstaffel mit sechs Maschinen vom Typ Bf 109-G6. Eine dieser Maschinen schoss bei Hemau eine B-17 ab. Insgesamt wurden zwölf B-17 des für Regensburg bestimmten US-Verbandes vor Erreichen des Ziels abgeschossen; zuvor hatten schon sieben Maschinen wegen technischer Probleme den Rückweg nach England antreten müssen. Um 12:42 Uhr fielen die ersten Bomben. Insgesamt wurden 971 Sprengbomben zu je 500 Pfund (227 kg) sowie 448 Brandbombenbündel zu je 112 kg abgeworfen. Davon trafen rund 70 Prozent auf das Messerschmitt Werksgelände und den Flugplatz in Prüfening. Nach dem Angriff drehte der Verband nach Süden ab. Um 14:13 Uhr erfolgte in Regensburg Entwarnung. 402 Zivilisten kamen durch den Luftangriff ums Leben, darunter allein 91 Lehrlinge. Die meisten wurden in Massengräbern auf dem Oberen Katholischen Friedhof beigesetzt. Insgesamt gingen bei dem Angriff auf Regensburg 24 US-B-17-Bomber mit ca. 200 Mann Besatzung verloren. Etwa fünfzig Maschinen waren mehr oder weniger schwer beschädigt. Zwei Bomber landeten in der Schweiz. 

Im Dezember 1943 wurde die Fertigungsquote der Messerschmitt-Werke vom Juli wieder erreicht. Einige Wohnhäuser wurden beschädigt oder zerstört (der Schaden an zivilen Gebäuden blieb gering, da sich das Werk damals noch weit außerhalb der Stadt befand). Das unmittelbar neben dem Flugplatz liegende Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Bei den insgesamt 20 Bombenangriffen der Royal Air Force und der 8. US Air Force auf Regensburg kamen mehr als 1.300 Menschen ums Leben. Die Stadt selbst wurde Ende April 1945 kampflos übergeben.
Im Vergleich zum Zerstörungsgrad anderer deutscher Innenstädte wurde aber die Altstadt Regensburgs weniger in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich mit der Stiftskirche Obermünster eines der bedeutendsten Baudenkmale der Stadt völlig verloren ging und andere historische Bauten wie zum Beispiel die Alte Kapelle oder die Neue Waag am Haidplatz ernsthaft beschädigt wurden. 

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