Grafing - Am Mittwochmorgen
entdeckte man Schmierereien rund um den Eingang des
Grafinger Gymnasiums .und
in der Nähe der Mittelschule .
Daraufhin rief Schulleiter Harald Parigger in der ersten Schulstunde
die Vertreter der Schülermitverwaltung zu einem Gespräch
zusammen und ließ per Lautsprecherdurchsage dazu
auffordern, umgehend Plakate und Transparente zu
entwerfen. Die Gymnasiasten beendeten nach wenigen Minuten den
Unterricht und entwarfen eilig Transparente für einen
Marsch durch die Stadt zum Marktplatz und wieder zurück. Gestartet hatte die Demonstration mit dem Beginn der Pause um kurz nach 10 Uhr.
Anschließenden fand eine Kundgebung auf dem Schulhof
statt, an der sich auch alle Lehrer beteiligten. Schulleiter Parigger
war sichtlich stolz auf seine Schäfchen.
Auf
Veranlassung von Mittelschul-Rektorin Susanne Böhm
wurden an der Grafinger Mittelschule die Schmierereien sofort Unterrichtsthema. Fünftklässler mit Migrationshintergrund hätten spontan gefragt, ob sie jetzt Angst haben müssten.
Daraus wolle man nun eine Ausstellung konzipieren. Besonders alarmiert gewesen seien auch die Schüler der neunten Jahrgangsstufe, die gerade als Ausstellungsbegleiter einer Anne-Frank-Ausstellung tätig seien.
Der Grafinger Bürgermeister Rudolf Heiler
reihte sich
in den Marsch durch die Stadt ein. Seit zehn Jahren trägt das Gymnasium den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Noch am Vormittag erstatteten
Parigger und Heiler Anzeige gegen Unbekannt. Am Mittag übernahm das Kommissariat Staatsschutz der Kriminalpolizei Erding die Ermittlungen. An der Wand gegenüber der Mittelschule machten sich sofort Maler ans Werk. Am Gymnasium überklebten
Schüler die Parolen mit ihren Transparenten.