Palästina von weiterem EU-Land als souveräner Staat anerkannt
REYKJAVIK / RAMALLAH - Island hat offiziell seine Beziehungen mit Palästina aufgenommen. Bereits Ende November hatte das isländische Parlament den palästinensischen Staat in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967 anerkannt. Am Donnerstag bestätigten der isländische Außenminister Össur Skarphéðinsson und der Außenminister im Westjordanland, Riad al-Malki, formell die Aufnahme der vollen diplomatischen Beziehungen. Nach der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen und Malta ist Island das fünfte EU-Land, das den Palästinenserstaat anerkennt.
Skarphéðinsson sagte, mit der Anerkennung unterstütze seine Regierung weiterhin den palästinensischen Kampf um Unabhängigkeit. Er dankte dem Parlament Althingi für den großen Rückhalt, den es gegenüber der palästinensischen Sache gezeigt habe. Es sei wichtig gewesen, dass am 29. November die Resolution über den Palästinenserstaat ohne Gegenstimme verabschiedet worden sei. Die Anerkennung Palästinas sei eine Frage der Gerechtigkeit. Island habe die palästinensischen Bestrebungen nach einer UN-Vollmitgliedschaft unterstützt.
Al-Malki bezeichnete den Schritt als Sieg für die palästinensische Diplomatie. Dieser resultiere aus den Bemühungen seines Ministeriums, der israelischen Besatzung zu begegnen. "Die Unterzeichnung dieses Abkommens ist ein historischer Augenblick sowohl für Palästina als auch für Island, die eine sehr starke Beziehung der Freundschaft und der Solidarität teilen", sagte er. Al-Malki teilte mit, bislang hätten 130 Staaten Palästina anerkannt.