Donnerstag, 22. Dezember 2011

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Stadt der Jecken und der Preisverteiler 


Aachen - Aachen ist die Stadt der Jecken und der Preisverteiler. Jeder Jeck darf dort seinen eigenen Preis stiften, um damit andere Jecken zu ehren. Beispielsweise gibt es in Aachen folgende Preise: Wider den tierischen Ernst, Internationaler Karlspreis, Médaille Charlemagne, Aachener Friedenspreis, Innovationspreis Kunst, Kunstpreis Aachen, Aachener Energiepreis, Innovationspreis Region Aachen, Preis der Aachener Kathy Beys Stiftung, Hasenclever-Preis, Preis Familienfreundlich, THOUET Mundartpreis, Ehrenpreis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), und so weiter, und so fort.

 

Bei so vielen Preisstiftern und Preiserhaltern wird ein weites Feld von Talenten abgedeckt, vom notorischen Verbrecher bis zum lustigen Musikanten. Nicht verwunderlich, das eine Gesamtschau fast unmöglich ist. Mehrfachauszeichnungen einer Person mit verschiedenen Öcher Preisen, oder auch die Auszeichnung verschiedener Personen, die sich spinnefeind sind, mit ein und demselben Öcher Preis, sind eher die Regel als die Ausnahme. Rüde Attacken, Verunglimpfungen, hämische Provokationen, alles dies ist in der Stadt der Jecken und Preisverteiler Gang und Gäbe. Oche Alaaf!

 

Aber für die Aachener Bürgermeisterin Hilde Scheidt ist das Maß jetzt voll. Diese Dulli-Politikerin hat die Konsequenz aus der Entscheidung der DIG gezogen, deren Ehrenpreis ausgerechnet dem Ekel Henryk M. Broder zu verleihen. Letzterer wurde am 20. August 1946 in Kattowitz geboren, als Kind einer polnisch-jüdischen, den HOLOCAUST überlebenden Familie, und nicht ohne Hintersinn unter der Ägide eines Marceli Reich , der sich später Marcel Reich-Ranicki nannte. Scheidt sagte jetzt: «Ich habe davor gewarnt, Herrn Broder auszuzeichnen». Sie sei daher der Verleihung fern geblieben. «Aber nach dem, was ich über die Äußerungen von Herrn Broder - und auch von Festredner Ralph Giordano - bei der Veranstaltung gelesen habe, kann ich nur sagen: So etwas können wir hier in Aachen wirklich nicht gebrauchen.» Broder habe sich vor allem durch üble Hetze gegenüber Israel-Kritikern hervorgetan und gegen das alternative, friedensbewegte rote Pack polemisiert. Völlig inakzeptabel und widerlich sei die Reaktion Broders auf einen Bericht über die Preisverleihung gewesen: Broder hätte dessen Urheber weit unterhalb der Gürtellinie attackiert (Porträt des Reporters mit dem Foto seines nackten Hinterteils). Im August hatte Scheidt mit einer ganz ähnlichen Begründung bereits ihren Sitz im Beirat des Vereins Aachener Friedenspreis geräumt. 

 

Aachens OB Marcel Philipp , der bei der DIG-Preisverleihung an Broder sein Jecken- Grußwort gesprochen hatte, sagte, er verstehe, dass Scheidt sich in diesem Minenfeld nicht länger bewegen wolle. Die Lobreden auf Broder hielten Vera Lengsfeld , die 1990 als Vera Wollenberger mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden war, und Ralph Giordano.  

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