Frage zu Tito-Schauprozessen: Ist
der letzte Stabschef v. GenOb Löhr, GenMaj Erich Schmid-Richberg, mit
diesem zusammen hingerichtet worden? Habe v. seiner Witwe ca. 1979
seinen ehem. Schreibtisch, den er sich 1941 hat anfertigen lassen, mit
diesem 3 Jahre über den Balkan zog, für 150 Mark gekauft wobei ich
sehr befremdlich fand, daß der Sohn - damals als Korvettenkapitän in
der Bundesmarine diensttuend, den Schreibtisch seines Vaters verschmähte.
Vor Schmid-R.s Stellung als Stabschef d. Heeresgruppe E war er etwa 2
1/2 Jahre Kommandeur v. 3 Div. in Bosnien-Herzegowina und hielt dort die
Tito-Partisanen in Schach, er schrieb auch eine kleine Schrift über den
dortigen Krieg gegen Partisanen.
Antwort:
* 22. Mai 1899, Oberrieden/Hessen, †
1971, (Stuttgart)
Erich Schmidt-Richberg trat
am 15. Juni 1917 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee
ein. Der Sohn eines Pfarrers kam dabei zum 3. Thüringisches
Infanterie-Regiment Nr. 71. Zuerst wurde er im Ersatztruppenteil
ausgebildet. Ab November 1917 wurde er dann bei diesem an die Front des
1. Weltkrieges. Am 18. Juli 1918 wurde er zum Fähnrich befördert. Im
Ersten Weltkrieg wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Im
Oktober 1918 geriet er dann in französische Kriegsgefangenschaft. Aus
dieser wurde er erst im März 1920 wieder entlassen. Im April 1920 wurde
er dann als Fähnrich in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er
anfangs im Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 eingesetzt. Auch beim
200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zu dieser
Einheit. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er
dann in das 17.
Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem
wurde er am 1. November 1921 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde
er dann als Kompanieoffizier im 17.
Infanterie-Regiment eingesetzt. Spätestens ab
dem Frühjahr 1924 wurde er dann mehrere Jahre bei der 7. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment
in Göttingen eingesetzt. 1925/26 wurde er dann in die 8. (MG.) Kompanie
vom 17.
Infanterie-Regiment ebenfalls in Göttingen
versetzt. Bei dieser wurde er am 1. November 1926 zum Oberleutnant befördert.
1927/28 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Adjutant des II. (Preuß.)
Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment
ebenfalls in Göttingen ernannt. 1930/31 wurde er dann durch
Oberleutnant Freiherr von Hammerstein-Gesmold abgelöst. Er wurde jetzt
wieder zur 8. (MG.) Kompanie vom 17.
Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober
1931 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 5.
Division der Reichswehr nach Stuttgart
versetzt. Ab dem 1. Oktober 1933 absolvierte er dann das dritte Jahr
seiner Führergehilfenausbildung in Berlin. Am 1. Februar 1934 wurde er
dann zum Hauptmann befördert. 1934 wurde er dann zum Generalstab des
Heeres kommandiert. Am 2. Oktober 1934 hat er Edith von Groll
geheiratet. Während er Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde
er dann 1935 auch zum Generalstab des Heeres versetzt. Bei der
Enttarnung aller Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Kompaniechef
zum Infanterie-Regiment 35
versetzt. Nach etwa einem Jahr wurde er 1936 für die nächsten Jahre in
den Generalstab vom Generalkommando
VI. Armeekorps nach Münster in Westfalen
versetzt. Dort wurde er am 1. April 1938 zum Major i.G. befördert. Am
1. Januar 1939 wurde er dann in den Generalstab vom Generalkommando XVII.
Armeekorps nach Wien versetzt. Bei der
Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum 3.
Generalstabsoffizier (Ic) der 14.
Armee ernannt. Damit war er jetzt für die
Feindlage zuständig. Bei der Verlegung an die Westfront wurde sein AOK 14
in 12. Armee
umbenannt. Er blieb weiter als Ic bei diesem Stab eingesetzt. Am 1.
Januar 1941 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 168. Infanterie-Division
ernannt. Zum 1. März 1941 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert.
Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1939 festgelegt. Zum
Sommerbeginn 1941 wurde er dann als Ia der 168.
Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff
auf Südrussland eingesetzt. Auch Anfang 1942 wurde er als Ia mit seiner
Division im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Zum 1. Februar 1942
wurde er zum Oberst i.G. befördert. Am 19. April 1942 wurde ihm als Ia
der 168.
Infanterie-Division das Deutsches Kreuz in
Gold verliehen. Ende Mai 1942 wurde er dann als Nachfolger von Oberst
i.G. Viktor Koch zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando
II. Armeekorps ernannt. Mitte November 1943
wurde er durch Oberst i.G. Wilhelm Huhs abgelöst. Daraufhin wurde er
dann in die Führerreserve versetzt. Dort wurde er dann zum Generalstab
der Heeresgruppe E
kommandiert. Mitte März 1944 wurde er als Nachfolger von Generalmajor August Winter
als Chef des Generalstabes der Heeresgruppe
E auf dem Balkan eingesetzt. Als solcher wurde
er dann zum 1. Juli 1944 zum Generalmajor befördert. Ab dem 25. März
1945 wurde er dann als Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber Südost
eingesetzt. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er dann am 8. Mai
1945 in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Jahr 1949 wieder
entlassen. 1955 war er dann Autor des Werkes "Der Endkampf auf dem
Balkan - Die Operationen der Heeresgruppe E von Griechenland bis zu den
Alpen" der Reihe 'Die Wehrmacht im Kampf' der
Scharnhorst-Buchkameradschaft.
Frage nach
den c. 30 000 Wehrmachtssoldaten nebst 250 "Blitzmädeln" im
Oktober 1944 in Belgrad, die dort nach dem Einmarsch der von den Sowjets
eroberten serb. Hauptstadt den Tito-Partisanen zur
"Vollstreckung" überlassen wurden: der dt. Journalist Will
Berthold, zuletzt ein SPD-Anhänger oder gar Mitglied, hat in einem Buch
sogar kurz und etwas verworren deren Schicksal gewürdigt, jedoch die
meiner Kenntnis nach stattgefundene grausame Ermordung der 250 jungen
dt. Frauen verschwiegen, sie wurden neben sofort 5 000 füsilierten dt.
Soldaten auf hölzerne Pfählen gesetzt und zu Tode gemartert! Die
restlichen 25 000 Soldaten wurden im Laufe weniger Wochen auch noch
umgebracht. Die dt. Militärgeschichte verschweigt dieses abscheuliche
Kriegsverbrechen, BK Brandt hat man es anscheinend auch nicht nahegebracht, denn er verlieh dem Massenmörder dt. Zivilisten u.
Soldaten, seinem "Freund" Tito, den höchsten dt. Orden.
Antwort
Bedarf einer Recherche.
An anderer Stelle wurde Ihre Seite zitiert mit
einem Bericht über die "Tätigkeit" Marcel Reich-R.
in Kattowitz am Ende und nach dem Kriege, diesen Bericht hätte
ich gerne gelesen, vor allem wegen dem darin auch erwähnten, inzwischen
verstorbenen Zeitzeugen. -
Können Sie mir weiterhelfen?
Antwort
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