Zitate
Allzu straff gespannt zerspringt der
Bogen.
Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, // Das halte fest mit deinem ganzen Herzen. // Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; // Dort in der fremden Welt stehst du allein, // Ein schwankes Rohr, das jeder Sturm
zerknickt.
Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen.
Da (oft zitiert: Es) rast der See und will sein Opfer haben.
Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, // Und neues Leben blüht aus den
Ruinen.
Das ist (oft zitiert: war) Tells Geschoß.
Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben.
Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.
Der kluge Mann baut vor.
Der Starke ist am mächtigsten allein.
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.
Ein furchtbar wütend Schrecknis ist // Der Krieg, die Herde schlägt er und den
Hirten.
Ein wahrer Schütze hilft sich selbst.
Ertragen muss man, was der Himmel sendet, // Unbilliges erträgt kein edles
Herz.
Es hebt die Freiheit siegend ihre Fahne.
Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben (oft zitiert: leben), // Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.
Es lächelt der See, er ladet zum Bade.
Es lebt ein Gott, zu strafen und zu rächen.
Früh übt sich, was ein Meister werden will.
Hohl ist der Boden unter den Tyrannen, die Tage ihrer Herrschaft sind gezählt, und bald ist ihre Spur nicht mehr zu
finden.
Ich bin der Letzte meines Stamms.
Ihr wart in Straf' gefallen, mußtet Euch // Wie schwer sie war, der Buße schweigend fügen.
In gärend Drachengift hast du // Die Milch der frommen Denkart mir
verwandelt.
Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt.
Rache trägt keine Frucht! Sich selbst ist sie // Die fürchterliche
Nahrung.
Mir fehlt der Arm, wenn mir die Waffe fehlt.
Rasch tritt der Tod den Menschen an, // Es ist ihm keine Frist gegeben; // Es stürzt ihn mitten in der Bahn, // Es reißt ihn fort vom vollen
Leben.
Redlichkeit gedeiht in jedem Stande.
Sie alle ziehen ihres Weges fort // An ihr Geschäft - und meines ist der
Mord!
(Ei, Vater,) sieh den Hut dort auf der Stange. (oft zitiert: Siehst du den Hut dort auf der
Stange?).
So ernst, mein Freund? Ich kenne dich nicht mehr.
Steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.
Vater schieß zu, ich fürcht’ mich nicht.
Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.
Wer gar zuviel bedenkt, wird wenig leisten.
Wir sind ein Volk, und einig wollen wir handeln.
Wir wollen sein ein einzig (oft zitiert: einig) Volk von Brüdern, // In keiner Not uns trennen und
Gefahr.
Zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr // Verfangen will, ist ihm das Schwert
gegeben.
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Aufruf des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. "An Mein Volk!".
Vom 17. März 1813.
An Mein Volk!
So wenig für Mein treues Volk, als für Deutsche, bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen dem unverblendeten Europa vor Augen.
Wir erlagen der Uebermacht Frankreichs. Der
Friede, der die Hälfte Meiner Unterthanen mit entriß, gab uns seine Segnungen nicht; denn er schlug uns tiefere Wunden als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, die Hauptfestungen bleiben vom Feinde besetzt, der Ackerbau ward gelähmt, sowie der sonst so hoch gebrachte Kunstfleiß unserer Städte. Die Freiheit des Handels ward gehemmt und dadurch die Quellen des Erwerbs und des Wohlstandes verstopft. Das Land ward ein Raub der Verarmung.
Durch die strengste Erfüllung eingegangener Verbindlichkeiten hoffte Ich Meinem Volk Erleichterung zu bereiten, und den französischen Kaiser endlich überzeugen, daß es sein eigener Vortheil sey, Preußen seine Unabhängigkeit zu lassen. Aber Meine reinsten Absichten wurden durch Uebermuth und Treulosigkeit vereitelt, und nur zu deutlich sahen wir, daß des Kaisers Verträge mehr noch wie seine Kriege uns langsam verderben mußten. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung über unsern Zustand aufhört.
Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern,
Litthauer! Ihr wißt, was Ihr seit fast sieben Jahren erduldet habt; Ihr
wißt, was euer trauriges Loos ist, wenn wir den beginnenden Kampf nicht ehrenvoll enden. Erinnert Euch an die Vorzeit, an den großen Kurfürsten, den großen Friedrich. Bleibt eingedenk der Güter, die unter Ihnen Unsere Vorfahren blutig erkämpften: Gewissensfreiheit, Ehre, Unabhängigkeit, Handel, Kunstfleiß und Wissenschaft. – Gedenkt des großen Beispiels unserer mächtigen Verbündeten, der Russen; gedenkt der Spanier, der Portugiesen. Selbst kleinere Völker sind für gleiche Güter gegen mächtigere Feinde in den Kampf gezogen und haben den Sieg errungen. Erinnert Euch an die heldenmüthigen Schweizer und Niederländer.
Große Opfer werden von allen Ständen gefordert werden; denn unser Beginnen ist groß, und nicht geringe die Zahl und die Mittel unserer Feinde. Ihr werdet jene lieber bringen für das Vaterland, für Euern angeborenen König, als für einen fremden Herrscher, der, wie so viele Beispiele lehren, Eure Söhne und Eure letzten Kräfte Zwecken widmen würde, die Euch ganz fremd sind. Vertrauen auf Gott, Ausdauer, Muth und der mächtige Beistand unserer Bundesgenossen werden unsern redlichen Anstrengungen siegreichen Lohn gewähren.
Aber, welche Opfer auch von Einzelnen gefordert werden mögen, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für die wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu seyn.
Es ist der letzte, entscheidende Kampf, den wir bestehen, für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg gibt es, als einen ehrenvollen Frieden, oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem würdet Ihr getrost entgegen gehen, um der Ehre willen; weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sichern, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit.
Breslau, den 17. März 1813.
Friedrich Wilhelm.
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