Biographisches Lexikon der Politik

Biographical Encyclopedia of Politics

 

 
Udo Voigt 

Politiker, * 14. April 1952 in Viersen

V. ist seit 1996 Parteivorsitzender der NPD. Er wuchs als Einzelkind auf. V.s Vater wurde 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen und arbeitete als Fahrer der britische Rheinarmee. V. lebt heute in Berlin-Köpenick und ist kinderlos verheiratet.

Nach seinem Abitur und einer dreijährigen Lehre als Metallflugzeugbauer studierte V. zwei Semester Luft- und Raumfahrttechnik an der Fachhochschule Aachen. 1972 wurde er zur Bundeswehr einberufen, in der er bis 1984 als Zeitsoldat diente. Als Offizier der Luftwaffe war er in El Paso (Texas), als Sicherheitsoffizier auf einem NATO-Schießplatz in Griechenland und als Feuerleitoffizier einer Flugabwehrraketenbatterie und Kampfführungsdienstoffizier bei einer Flugabwehrraketeneinheit in Freising eingesetzt. V. musste die Bundeswehr wegen seiner NPD-Mitgliedschaft verlassen. Er ist ist bis heute Reserveoffizier und Mitglied des Deutschen Bundeswehrverbandes. Von 1982 bis 1987 studierte V. Politikwissenschaft an der Hochschule für Politik München. Er schloss das Studium als Diplom-Politologe ab. Danach übte V. verschiedene Tätigkeiten als Unternehmer aus. 

V. trat 1968 der NPD bei und war zunächst von 1970 bis 1972 im Kreisvorstand Viersen (NRW) und von 1978 bis 1992 als Kreisvorsitzender in Freising aktiv. Seit 1982 Mitglied des bayerischen Landesverbandes der NPD, wurde er dort 1984 Mitglied des Präsidiums der Landespartei. Von 1986 bis 1993 leitete er das „Nationaldemokratische Bildungszentrum“ in Iseo in Oberitalien. Ebenfalls 1986 wurde er in den Bundesparteivorstand der NPD und 1992 zum Landesvorsitzenden der NPD in Bayern gewählt. Vier Jahre später kandidierte V. erfolgreich für den Posten des Bundesvorsitzenden der NPD als Nachfolger des inhaftierten Günter Deckert. Im Oktober 2004 wurde V. mit im Amt bestätigt, ebenfalls im Mai 2008. Wegen des Bedeutungszuwachses der NPD leiteten Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat im Jahr 2000 ein Verbotsverfahren gegen die NPD ein, das am 18. März 2003 durch das Bundesverfassungsgericht eingestellt wurde.  

2004 errang die NPD in Sachsen 9,2 Prozent der Stimmen und konnte mit zwölf Mandaten erstmals seit den späten 1960er Jahren wieder in ein deutsches Landesparlament einziehen. Bei der Wahl zur 55 Mitglieder zählenden Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Treptow-Köpenick am 17. September 2006 gewann V. eines von drei NPD-Mandaten und bekleidet dort das Amt eines Fraktionsvorsitzenden. 

V. wurde mehrfach wegen seiner Äußerungen nach § 130 StGB (Volksverhetzung) angeklagt und teilweise mit Bewährungsauflage verurteilt. Am 10. Dezember 2007 strahlte das Fernsehmagazin Report Mainz ein privates Interview aus, in dem V. zum Holocaust meinte: „Sechs Millionen kann nicht stimmen. Es können maximal 340.000 in Auschwitz umgekommen sein. Dann sagen zwar die Juden immer: Auch wenn nur ein Jude umgekommen ist, weil er Jude ist, ist das ein Verbrechen. Aber es ist natürlich ein Unterschied, ob wir für sechs Millionen zahlen oder für 340.000. Und dann ist auch irgendwann die Einmaligkeit dieses großen Verbrechens – oder angeblich großen Verbrechens weg.“ 

Anschrift
von / Address of V.:    


Werke von / Works of V.: 

Literatur über / Writings concerning U.: 

Literatur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek von und über / Writings in the catalogue of Deutsche Nationalbibliothek of and about :  Udo Voigt
 
Letzte Änderung / Last update: 23.05.2008 

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