Thomas
Toivi Blatt
Holocaust survivor, * 1927 in
Izbica
in Polen
Bl. wuchs im polnischen Izbica auf und wurde im Zweiten Weltkrieg im Alter
von 16 Jahren als Jude nach Sobibor deportiert, wo er überlebte.
Bl. blieb bis 1959 in Polen. Dann emigrierte er in die USA. In den 70´er
Jahren besuchte er mehrmals im Jahr Polen und die Sowjet-Union. 1983 sagte
er in Deutschland als Zeuge im zweiten Hagener Prozess gegen Karl Frenzel
aus, der zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. 1987 gründete er das
"Holocaust Sites Preservation Comitee". Seitdem teilte er seine
Zeit zwischen seinen Häusern in Kalifornien und Danzig und ist als
Vortragsreisender in den USA und Europa unterwegs. Er hat über seine
Erlebnisse in Sobibor in Büchern, preisgekrönten Filmen und weltweiten
Vortragsreisen und Gedenkveranstaltungen berichtet . Sein Film "Escape
from Sobibór" mit Rutger Hauer in der Hauptrolle kam 1987 in die
US-Kinos .
In einem Dokumentarfilm konfrontiert Bl. die Bürger seines Geburtsortes
Izbica in Polen mit der Vergangenheit, ihrer Kollaboration mit den
Deutschen und ihrem Antisemitismus.
Im Januar 2007 wurde Bl. in Warschau zu seinen Erlebnissen interviewt .
Er betreibt den Internet-Auftritt
http://www.sobibor.info/murder.html
In Deutschland fördert das 'Bildungswerk Stanislaw Hantz'
Bl.s Arbeiten. In den USA wurde und wird Bl. häufig angefeindet ('Thomas
Blatt Holocaust Fraud'), beispielsweise von Norman Finkelstein, Thomas Kues, Denierbud und anderen. Diese Auseinandersetzungen werden
hauptsächlich im Internet geführt und sind in der BRD nicht zugänglich. Im
April 2009 forderte Bl. die sofortige Abschiebung des gebürtigen Ukrainers
John Demjanjuk aus Cincinnati in den USA nach München,gegen den der
Leitende Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel einen Haftbefehl wegen Beihilfe
zur Ermordung von mindestens 29 000 Menschen in Sobibor im Jahr 1943 erwirkt
hatte.
Letzte Änderung / Last update: 01.04.2009
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