Marcel
Wöll
Politiker, *1983.
W.
ist gelernter Schreinergeselle, verheiratet und dreifacher Vater. Er ist Kameradschaftsführer der „Freien Nationalisten
Rhein-Main“ und tritt seit 2004 bundesweit als Redner und Organisator von
Aufmärschen und Demos auf. Anfang 2005 wurde er Mitbesitzer eines im Butzbacher Ortsteil Hoch-Weisel gelegenen Wohnhauses,
wo Schulungen und Treffen stattfinden. Hiergegen protestierten
antifaschistische, kirchliche und kommunaler Gruppierungen. Die
Staatsanwaltschaft ermittelte gegen W. wegen Bildung einer kriminellen
Vereinigung, der Verfassungsschutz observiert ihn. Am 21. Februar 2006 wurde W. durch ein Nachrückverfahren Abgeordneter des Kreistages der Wetterau.
Am 26. März 2006 wurde W. als einziger Kandidat der NPD in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Butzbach gewählt,
und am 27. Mai 2006 zum Landesvorsitzenden der NPD in Hessen. Im September 2006
startete W. eine Internet-Nachrichtensendung unter dem Titel „Die Woche - kritische
Nachrichten“, in der er anfangs selbst die Nachrichten sprach. Die
Nachrichten wurden zunächst über YouTube verbreitet, dann aber von dieser
Plattform gelöscht. Danach wurden sie durch "Volksfront-Medien"
gesendet. Am 7. August 2007
verurteilte Richter Markus Bange am Amtsgericht Friedberg/Hessen W. zu vier Monaten Haft ohne Bewährung
(Staatsanwalt Vaupel), weil er in einer Kreistagssitzung das Konzentrationslager Auschwitz als „Stätte des sogenannten nationalsozialistischen Terrors“
und Schülerfahrten nach Auschwitz
als Gehirnwäsche für Vorschüler bezeichnet hatte und außerdem
gefordert hatte, Zuschüsse für solche Exkursionen zu streichen. Zur Frage, ob es den Holocaust gegeben habe,
könne er nichts sagen, weil er sich sonst strafbar mache. In der Berufungsverhandlung
im Juni 2008 vor
dem Gießener Landgericht wurde das Urteil bestätigt. W.s Verteidiger legten Revision
ein.
W. war bis April 2008 Landesvorsitzender der NPD für Hessen, als er
freiwillig auf eine weitere Kandidatur verzichtete.
Sein Nachfolger wurde der Frankfurter Stadtverordnete Jörg
Krebs.
Mitte Juli 2008 hat W. sein Mandat im Wetterauer
Kreistag niedergelegt. Nachrücker
wurde der 22 Jahre alte Stefan Jagsch.
Anschrift
von / Address of W.:
Langgasse 16, D-35510 Butzbach
Werke von / Works of R.:
Volksfront-Medien
Literatur über
/ Writings concerning R.:
Letzte Änderung / Last update: 15.07.2008
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