Sie sparen, wo es nur geht und kommen dennoch nur schlecht über die Runden - eine wachsende Zahl von Senioren sind in Brandenburg arm.
Im "Fröhlichen Hecht" sitzen Frührentner bei Kaffee und Keksen, im kleinsten Zimmer des
Lokals. Die Runde tauscht sich in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) über Probleme mit Behörden aus. Es sind Menschen, die über drei Jahrzehnte hart gearbeitet haben und die eine schwere Krankheit in den vorgezogenen Ruhestand zwingt.
Die 66-jährige Bärbel Bieniek leitet ehrenamtlich im Sozialverband VdK eine Regionalgruppe. 250 Mitglieder zählen dazu, aber nur eine Handvoll kommt zu den nachmittäglichen Treffen. Viele bleiben lieber zu Hause, um das Busgeld oder Benzinkosten zu sparen, andere wollen in der Dunkelheit nicht mehr unterwegs sein.
Die frühere Bankkauffrau lebt zusammen mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter in einem Haus am südlichen Berliner Rand. Ein schweres Leiden brachte sie in die Erwerbsunfähigkeit. Kredite und monatliche Kosten zwingen nun zum absoluten Verzicht.
Das Haus sollte für sie später ein Ruhekissen sein, doch im Umfeld des neuen Flughafens sinkt der Wert der Immobilie rapide. 300 Euro würden zum Leben bleiben, sagt
Bieniek, die aus West-Berlin nach Brandenburg gezogen ist. Zwei Kinder hat sie allein großgezogen. "Es war ein Schock, als ich den Rentenbescheid erhielt", berichtet sie. "Dabei habe ich gearbeitet, seit ich 16 bin."
Es ist ein Schicksal von vielen: 1,6 Millionen Rentner, die aufgrund gesundheitlicher Probleme vorzeitig aus dem Job schieden, sind akut von Armut
bedroht. Ein Viertel muss Sozialleistungen wie Hartz IV beantragen. Durchschnittlich erhalten sie
danach 660 Euro. Michael ist einer der jüngsten in der Gruppe. Er war Bäcker, bis es mit der verschlissenen Wirbelsäule nicht mehr weiterging. Der heute 50-Jährige wurde zum Bürokaufmann umgeschult, doch in dieser Branche fand er keine feste Stelle. Nun soll er Frührentner werden.
Es gibt Senioren, denen die gemeinsame Weihnachtsfeier zu teuer ist, obwohl der VdK
die Fahrt zur Veranstaltung sponsert. Fernreisen sind für manche nur ein
Traum.
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Schon heute
ist jede sechste Brandenburgerin von Armut bedroht. Betroffen sind vor allem Arzthelferinnen und Pflegerinnen, die nur einen geringen Lohn erhielten.
Derzeit leben bereits 50.000 Rentner in Brandenburg an der Schwelle zur Sozialhilfe. Durch weit verbreitete Billiglöhne
wird das Problem künftig noch weniger beherrschbar.
Hoyerswerda - Conny Stiehl, Leiter der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien, besuchte
die Hoyerswerdaer Plakat-Abreißer und sagte, es sei nicht gelungen, die polizeilichen Maßnahmen verständlich zu vermitteln. Polizei und Verfassungsschutz wollen
am 28. November eine detaillierte Lageanalyse vorlegen.
Auch
das Thema Autoklau ist in Hoyerswerda schwer in den Griff zu bekommen. Bei der Polizei weiß man, dass ein Autodiebstahl vom Angriff bis zum Losfahren 30 Sekunden bis zwei Minuten dauert – letztere Zeit gilt für Anfänger. Im Revierbereich Hoyerswerda wurden im ersten Halbjahr 22 Fahrzeuge als gestohlen gemeldet. Sachsens Innenminister Markus Ulbig und Conny
Stiehl sagten, dass man der Diebe beim eigentlichen Diebstahl praktisch nicht habhaft werden kann. Deshalb ermunterten sie zu Eigenschutz.
* 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak
in Ungarn
† 17. November 1231 in Marburg
an der Lahn
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Frühzeitig fiel Elisabeth von Thüringen durch ihre karitative Tätigkeit
auf. Nach dem Tod ihres Ehemannes Landgraf Ludwig von Thüringen
kehrte sie dem Hofleben den Rücken, um als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten Marburger Hospital persönlich für Bedürftige zu sorgen. Sie starb im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre nach ihrem Tod wurde sie von Papst Gregor IX.
1235 heiliggesprochen.
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Die wohl bekannteste Legende um die Heilige Elisabeth ist das "Rosenwunder". Danach verließ sie einmal die Wartburg mit einem Korb voll Brot für die Armen. Von ihrem Ehemann Ludwig gefragt, was sie in dem mit einem Tuch verhüllten Korb trage, deckte sie ihn auf. Statt mit Brot war er mit Rosen gefüllt.
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Jakob Böhme
* 1575 in Alt Seidenberg
Oberlausitz
† 17. November 1624 in Görlitz
Deutscher Schuhmacher, Mystiker, Philosoph und christlicher Theosoph.
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Zitate
Keinem wird's gegeben ohne Ringen.
Wo der Weg am härtesten ist, da gehe hin,
und was die Welt wegwirft, des nimm dich an!
Das Verdammen ist ein falsches Geschwätz.
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Kaiserliche
Botschaft zur sozialen Sicherung
vom
17. November 1881
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zur
Eröffnung des deutschen Reichstages von Reichskanzler Fürst Otto von
Bismarck
im Königlichen Schloss zu Berlin verlesene Botschaft Wilhelms I. ,
die die deutsche Sozialgesetzgebung
einleitete.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen
etc., thun kund und fügen hiermit zu wissen:
[...] Schon im Februar dieses Jahres haben Wir Unsere Ueberzeugung
aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden nicht
ausschließlich im Wege der Repression sozialdemokratischer
Ausschreitungen, sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung
des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde. Wir halten es für Unsere
Kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans Herz zu
legen, und würden Wir mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge,
mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken,
wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem Vaterlande
neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den
Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes,
auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen. In Unseren darauf gerichteten
Bestrebungen sind Wir der Zustimmung aller verbündeten Regierungen gewiß
und vertrauen auf die Unterstützung des Reichstages ohne Unterschied der
Parteistellungen.
In diesem Sinne wird zunächst der von den verbündeten Regierungen in der
vorigen Session vorgelegte Entwurf eines Gesetzes über die Versicherung
der Arbeiter gegen Betriebsunfälle mit Rücksicht auf die im Reichstag
stattgehabten Verhandlungen über denselben einer Umarbeitung unterzogen,
um die erneute Berathung desselben vorzubereiten. Ergänzend wird ihm eine
Vorlage zur Seite treten, welche sich eine gleichmäßige Organisation des
gewerblichen Krankenkassenwesens zur Aufgabe stellt. Aber auch diejenigen,
welche durch Alter oder Invalidität erwerbsunfähig werden, haben der
Gesammtheit gegenüber begründeten Anspruch auf ein höheres Maß
staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zu Theil werden können.
Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine
schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jedes Gemeinwesens,
welches auf den sittlichen Fundamenten des christlichen Volkslebens steht.
Der engere Anschluß an die realen Kräfte dieses Volkslebens und das
Zusammenfassen der letzteren in der Form korporativer Genossenschaften
unter staatlichem Schutz und staatlicher Förderung werden, wie Wir
hoffen, die Lösung auch von Aufgaben möglich machen, denen die
Staatsgewalt allein in gleichem Umfange nicht gewachsen sein würde.
Immerhin aber wird auch auf diesem Wege das Ziel nicht ohne die Aufwendung
erheblicher Mittel zu erreichen sein. [...]“
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Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Rest der Reise.
So will man oft und kann doch nicht
Und leistet dann recht gern Verzicht.
Der
Sauerampfer
Am Bahndamm stand ein Sauerampfer,
sah Zug auf Zug, doch nie 'nen Dampfer.
Er fragt, wie sowas möglich wär'
und sehnt sich nach dem fernen Meer.
Bumerang
War einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum – noch stundenlang –
Wartete auf Bumerang.
Mensch und Tier
Wenn ich die Gesichter rings studiere,
Frage ich mich of verzagt:
Wieviel Menschen gibt's und wieviel Tiere?
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Joachim Ringelnatz
* 7. August 1883 in
Wurzen
† 17. November 1934 in Berlin
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Deutscher Schriftsteller, Kabarettist und
Maler.
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Kommentar
Bei Heinrich Graf Yorck von Wartenburg
,
einem
Urenkel von Ludwig Graf Yorck von Wartenburg
,
arbeitete Joachim Ringelnatz 1912 als Privatbibliothekar auf dem Schloss Klein-Öls, wo er vor allem den Nachlass Wilhelm Diltheys
ordnete.
"Klein-Oels
Es war am 4. Februar 1912, da mich eine Equipage auf dem Bahnhof in Ohlau abholte und nach dem Schloß Klein-Oels rollte. Ein Diener brachte mich auf mein Zimmer, das letzte Zimmer im rechten Flügel des hufeisenförmigen Baues. Alles, was ich sah, war so vornehm, daß mich die Frage beklommen machte, wie ich mich dem anpassen könnte.
Abend war's. Der Diener servierte mir eine Platte, auf der vier Schnitzel à discrétion lagen. Die aß ich alle vier auf.
Der Hauslehrer Otto besuchte mich, gab mir die ersten Anweisungen. Zu den Mahlzeiten erschiene man stets in
Schwarz ."
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Zitate
Einst waren wir reich und
mächtig.
Jetzt sind wir niederträchtig.
Auch die besessensten Vegetarier beißen nicht gern ins Gras.
Der Nachruf ist meistens besser als der Ruf.
Sicher ist, daß nichts sicher ist, selbst das nicht.
Die gerechte Entrüstung ist leider seltener als die ungerechte
Entrüstung.
Paßbilder sind die Rache des Fotografen.
Jeder spinnt auf seine Weise –
der eine laut, der andere leise.
Was du als richtig empfunden, das sage und zeige. Oder schweige!
Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine,
kürzt die öde Zeit,
und er schützt uns durch Vereine
vor der Einsamkeit.
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
vor jeder Form des Fußballwahns!
Werd ich vor's Gästebuch gezerrt,
so denk ich mit Verdruß,
ich werde ins Klosett gesperrt,
obwohl ich gar nicht muß!
Wenn Amtsgeheimnisse gelüftet werden, gibt es Stunk.
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Schlechte Menschen ohne Geist,
ohne Geschmack,
Wenn sie noch so reich sind,
bleiben nur Pack.
D
Ernst Udet
* 26. April 1896 in Frankfurt am Main
†
17. November 1941 in Berlin
Deutscher Jagdflieger, Generalluftzeugmeisters der Wehrmacht.