Freiherr Wilhelm Marschall von Bieberstein
(geboren am 9. Mai 1890 Berlin, gestorben am 31. Januar 1935 bei einem Flugzeugabsturz
in der Nähe von Podejuch bei Stettin), kämpfte als Flieger im ersten Weltkrieg, später im Freicorps von Dömming in Oberschlesien, wurde bereits 1923 Mitglied der NSDAP und SA,
Teilnehmer am Ruhrkampf und Hitlerputsch (9. November 23). Marschall von
Bieberstein war an der Rettung des verletzten Hermann Göring beim Marsch auf die Feldherrnhalle beteiligt, wurde 1925
Badischer SA-Führer und kam 1930 für die NSDAP in den badischen Landtag. Beruflich
war er in der Zivilfliegerei tätig (u. a. Flughafenchef von Königsberg).
Unter dem eingemeißelten Namenszug und den Lebensdaten 1890 bis 1935 auf
dem Grabstein findet sich, von Efeu und Farn schon stark verdeckt, noch der Spruch
"Und ihr habt doch gesiegt". Die Kinder des Verstorbenen waren bei Kriegsende noch im Jugendalter, ihre für den Familienbesitz verantwortliche Mutter heiratete nach dem Krieg einen englischen Diplomaten und lebte einen großen Teil der Zeit im Ausland.
Nach ihrem Tod wurde sie auch in Neuershausen beigesetzt, mit einem Grabstein, der am Sockel
Verse des englischen Dichters Lord Byron trägt. Seit 1960 gab es auf dieser Familiengrabstätte der Biebersteins keine Beisetzung mehr.
Sven Marschall von Bieberstein, der Mitte der 50er Jahre das Schloss übernahm, ist das Hakenkreuz auf dem Grabstein seines Vaters wohl bewusst.
Die Enkel des dort Begrabenen, Matern und Alexander von Marschall, sagten "Es ist
nicht schön, wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass der Großvater ein Nazi
war". Deshalb wollen Sie den Grabstein jetzt verstümmeln.
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