Gustav Noske
* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel
† 30. November 1946 in
Hannover
ABCD Deutscher
Politiker. Noske wurde als Sohn
eines Webers und einer Arbeiterin geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule
erfolgte eine Lehre als Korbmacher und eine Tätigkeit als Arbeiter in Halle, Frankfurt a.M. und Liegnitz. Im Jahre 1884 wurde Noske Mitglied der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands und 1892 deren Vorsitzender in Brandenburg an der Havel. In den Folgejahren war er Redakteur bzw. Chefredakteur verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen in Brandenburg, Königsberg und Chemnitz. Von 1906 bis 1933 war
Noske Mitglied des Deutschen Reichstages. Er positionierte sich politisch im rechten Flügel der Sozialdemokratie. 1914 befürwortete er in seinem Buch „Kolonialpolitik und Sozialdemokratie“ koloniale
Erwerbungen, während des Ersten Weltkriegs unterstützte er die nationale
Politik. Im Oktober 1918
wurde Noske Mitglied der SPD-Reichstagsfraktion, Ende Dezember Mitglied des Rates der Volksbeauftragten. Kurz vorher hatte ihn die Regierung Max von Baden
nach Kiel entsandt, um den Matrosenaufstand zu beenden. Wieder in Berlin, schlug seine politische Stunde am 6. Januar 1919, als der Vorsitzende des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert (SPD)
in Noske einen entschlossenen Mann fand, der den kommunistischen Spartakusaufstand
niederschlug. „Einer muss der Bluthund sein, ich scheue die Verantwortung nicht!“, mit diesem Satz ging Noske in die
Geschichte ein. Seine linken politischen Gegner warfen ihm vor, mit den Kräften der Reaktion, Freikorpsverbänden und einst kaisertreuen Militärs, die Sache der Arbeiterklasse verraten zu haben. Seinen politischen Weggefährten ermöglichte er die militärische Sicherung der jungen Republik. Als erster Reichswehrminister im nachkaiserlichen Deutschland leitete er den Aufbau der neuen Reichswehr, allerdings unter den starken Einschränkungen des Versailler
Diktates. Den Anweisungen der Interalliierten Militärkommission folgend, löste Noske Anfang 1920 die Marinebrigaden
auf. Dadurch kam es zum sogenannten 'Kapp-Putsch' , als sich ranghohe Militärs dem Auflösungsbefehl widersetzen. Nach einem Generalstreik musste Kapp am 17. März 1920 zurücktreten, fünf Tage später auch Noske, da sein Amtsverzicht zu den Forderungen der Streikenden gehörte.
Ende Juni 1920 wurde Noske Oberpräsident der Provinz Hannover. Dieses Amt übte er bis 1933
aus und trat dann Noske in den Ruhestand. Er lebte fortan in Frankfurt a.
M. Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944
wurde Noske verhaftet und kam erst nach Kriegsende frei. Ein Jahr später erlag er einem Schlaganfall. Weitere
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