Donnerstag, 31. Januar 2013
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PS: Wenn der FAZ-Redakteur Dirk Schümer wüsste, dass die Entsprechung von polnisch Bydgoszcz der Name Bromberg ist und nicht Braunsberg, dann würde er auch nicht von 'allgermanischer Herrlichkeit' und 'eurogermanisch' schwafeln und hätte vielleicht dem Leser seinen ironisch sein sollenden Beitrag auf Kosten der deutschen Sprache erspart.

Auch der ADAC fährt ganz auf der dullideutschen Schiene, wie man der neuen Auflage der ADAC Straßenkarten Deutschland Nord und Deutschland Süd
im Maßstab 1: 500 000 (Ausgabe Juli 2012) entnimmt. Beim Vergleich mit der vorhergehenden Ausgabe 2008/2009 fällt einem sofort auf, dass bei den Ortsbezeichnungen westlich und östlich des Gebietes der BDR nicht mehr die früheren deutschen Ortsnamen unter den aktuell praktizierten fremdsprachigen Namen vermerkt sind. Der hierfür verantwortliche ADAC- Bereichsleiter Erwin Pfeiffer in München begründet diese Änderung damit, dass der ADAC sich an den Empfehlungen des StAGN orientiere und bei einer Verwendung deutscher Namen bei den Ortsbezeichnungen westlich und östlich des Gebietes der Bundesrepublik auf den Karten des ADAC der praktische Nutzen für den Reisenden fehle (sic !). Deshalb müssten die ehemaligen deutschen Ortsnamen verschwinden. 

Der Hinweis auf die Empfehlungen des StAGN ist natürlich überhaupt nicht schlüssig:

Erstens gibt es in Deutschland keine gesetzlich verbindliche Regelung, durch die bei nichtamtlichem, privatem Gebrauch die Schreibweise oder Verwendung von ausländischen geographischen Namen vorgeschrieben oder verboten wird.

Zweitens liest man in der Stellungnahme des StAGN zum Gebrauch von deutschsprachigen Exonymen [Ortsbezeichnung, die an einem anderen Ort als dem mit ihr bezeichneten geläufig oder üblich ist] vom 15. April 2011: "Allerdings weisen die Vereinten Nationen in einer ihrer Resolutionen auch darauf hin, dass Exonyme als Teil des geographischen Namengutes der jeweiligen Muttersprache angehören und als unverzichtbare Elemente der Verständigung unter den diese Sprache sprechenden Menschen dienen. Exonyme finden ihre Anknüpfung und ihren Bezug deshalb nicht allein im ausländischen Objekt und dessen amtlicher Bezeichnung, sondern auch im Bildungsgut und im Geschichtsverständnis der eigenen inländischen Sprachgemeinschaft. Für die Beschäftigung mit fremden Ländern schaffen Exonyme somit eine eigensprachliche Beziehung und sind deshalb zur eindeutigen Kennzeichnung sinnvoll und teilweise notwendig." 

Was weder den FAZ-Mann Dirk Schümer noch den ADAC-Bereichsleiter Erwin Pfeiffer stört, ist die Tatsache, dass es unter älteren Deutschen noch viele gibt, die aus jenen Orten stammen, für die  man es nicht mehr für nötig befindet, die ursprünglichen muttersprachlich deutschen Namen zu verwenden. Nachdem man diesen Menschen im vorigen Jahrhundert erst einmal reell die Heimat raubte, befinden ADAC und FAZ es jetzt für angebracht, nochmals sozusagen virtuell ‚nachzutreten’. Vermutlich ärgert es diese Herren, dass es immer noch Menschen gibt, die dem Zeitgeist noch nicht ganz anheim gefallen sind und lieber Deutsch als eine Fremdsprache sprechen. Der erwähnte ‚virtuelle Tritt’ soll wohl dazu beitragen, solche unerwünschten Personen möglichst bald aus der Öffentlichkeit zu eliminieren.

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